23 November 2024

Umweltbericht 2024

Der heurige Umweltbericht befasst sich intensiv mit der neuen niederösterreichischen Raumordnung und der dazugehörigen Strategischen Umweltprüfung (SUP).
Warum ist es für Gemeinden wichtiger denn je, auf den Erhalt ihrer Grünräume und Freiflächen, ihrer Gewässer und auf die Bebauungsintensität zu achten?
  • Es gibt rund um Biedermannsdorfs Wohngebiete keine von der Landesregierung festgelegten Siedlungsgrenzen. Das heißt, wir müssen selbst darauf achten, über das bereits bestehende Baulandentwicklungsgebiet hinaus keine Siedlungstätigkeit mehr zuzulassen.
  • Die als Regionalen Grünzonen festgelegten Flächen verringerten sich im Bezirk Mödling um 30,4 ha. Die größten Reduktionen sind in Münchendorf (11,8 ha), in Achau (8,3 ha) und in Biedermannsdorf (8,3 ha) zu verzeichnen.
  • In Biedermannsdorf gibt es keine sog. “Agrarischen Schwerpunkträume”. Dies ist deshalb bedauerlich, weil es in solchen Räumen sehr schwer bis unmöglich ist, Widmungen zu erlassen, die Versiegelung nach sich ziehen. Wenn eine Gemeinde diese Festlegungen nicht hat, kann sie aber trotzdem verantwortungsbewusst mit ihren Böden umgehen.
Auszug aus der SUP:
“Durch den großflächigen Entfall von landwirtschaftlichen Vorrangzonen werden hochwertige Böden nicht mehr vor landwirtschaftsfremden Nutzungen geschützt. Dies betrifft im großflächigen Ausmaß vor allem die Gemeinden Vösendorf, Biedermannsdorf, Achau, Laxenburg, Münchendorf und Guntramsdorf. Durch die deutlich niedrigeren Anteile an ASR (Agrarische Schwerpunkträume) an der Gemeindefläche ist hier von einer negativen Wirkung auf hochwertige Böden auszugehen. Negative Auswirkungen sind auch in Bezug auf Treibhausgasausstoß und Luftqualität möglich.” Natürlich nur dann, wenn die Gemeindepolitik hier keinen Riegel vorschiebt.

Weitere Themen
Auf Seite 16 des Berichts finden Sie die Bau- und Raumordnung betreffenden Vorschläge und Empfehlungen des Umweltgemeinderats.

Weiters finden Sie Berichte über das TU-Lehrprojekt, den frischen Wind in der Dorf- und Stadterneuerung, e5-Neuigkeiten, sowie die Wassersituation.

Den gesamten Umweltbericht finden Sie auf der Homepage der Gemeinde.

Übrigens: Die Broschüre über das Biedermannsdorfer TU-Lehrprojekt liegt am Gemeindeamt zur freien Entnahme auf. Wer sich dafür interessiert, ist gerne eingeladen, es zu lesen und gegebenenfalls Ideen für die Gemeinde daraus abzuleiten.

https://www.biedermannsdorf.at/Unser_Biedermannsdorf/Umwelt_Energie/Umweltbericht

Anderswo

Vor vielen Jahren kam Oksana nach Anderswo. Der Krieg machte ihr das Leben in ihrer Heimat unmöglich. Mann und Sohn gefallen, ihre Tochter und sie allein, verfolgt und schutzlos. Hier, in der kleinen Gemeinde Anderswo fanden sie helfende Hände und ein Zuhause. Man gab ihnen ein kleines Zimmer, half ihnen bei der Einrichtung und ermöglichte ihrer Tochter eine gute Ausbildung. Oksana blieb gern in dieser Gemeinde und wurde mit den Jahren eine geachtete, beliebte Mitbewohnerin. Alles, was sie einst erhielt, gab sie mit Zinsen zurück. Überall dort, wo Hilfe gebraucht wurde, war sie zu finden. Caritative Einrichtungen, aber auch viele andere Veranstaltungen im Ort waren ohne sie nicht mehr denkbar. Sie half bei der Vorbereitung von Bällen, war Mitglied beim Kirchenchor und bei den Pfadfindern. Aufgrund ihrer pädagogischen Ausbildung leistete sie im örtlichen Kindergarten wertvolle Arbeit. Die Eltern liebten sie und ihre Art, mit Kindern umzugehen.
Nur eines fehlte ihr noch. Eine größere Wohnung. Sie musste ja noch immer in ihrem engen Zimmer leben. Als sie deshalb mit ihrem bescheidenen Einkommen und als Alleinerzieherin im Gemeindeamt um eine Gemeindewohnung ansuchte, war es für den grün-geführten Gemeinderat eine Selbstverständlichkeit, dem nachzukommen. 

Auch in Biedermannsdorf wäre diese Geschichte so verlaufen. Ganz so? Nein. Denn die Hilfsbereitschaft, die Empathie, die Fürsorge macht hier beim schwarz-rot-geführten Gemeinderat halt. Eine Gemeindewohnung wäre für Oksana undenkbar. Warum? Weil sie eine Drittstaatsangehörige ist. Weil sie keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzt. Weil sie deshalb im schwarz-rot-geführten Gemeinderat eine minderwertige Person ist, weil sie nicht dazu gehört. 
Karl Wagner

19 November 2024

Zeugen hören - Indigene vom Rio Negro


Global denken, lokal handeln
ist das Leitmotiv des Klimabündnis Österreich. Unter diesem Motto stand auch der Besuch einer Abordnung des FOIRN, der Dachorganisation der Indigenen am Rio Negro in St. Pölten. Wir kennen alle die Meldungen von Trockenheit, Bränden und Übergriffen.

Nach diesem Treffen muss ich die Richtigkeit leider bestätigen. Ich erfuhr es aus erster Hand von den Betroffenen. Der Austausch mit einem Bürgermeister, drei Umweltgemeinderät-innen und einigen Mitarbeiterinnen des Klimabündnisses war der Abschluss einer Reise, die aus mehreren Stationen in Österreich bestand. 

Die Highways im Regenwald
Die Flüsse sind zusätzlich zur Nahrungsquelle vor allem auch das einzige Verkehrsnetz. Ärztliche Versorgung, Warentransporte, etc. sind nur per Boot möglich. Fallen diese infolge Wassermangels aus, stehen diese Menschen vor großen Problemen.

Über das Gebiet am Rio Negro
Der Rio Negro, der schwarze Fluss verdankt diesen Namen seiner dunklen Farbe, die durch den hohen Gehalt an Humin- und Fulvosäuren, die aus dem Boden des Festlandes gewaschen werden, entsteht. Seit vielen tausend Jahren leben Menschen in diesem Gebiet und haben durch ihre Bewirtschaftung sowohl Artenvielfalt als auch fruchtbaren Boden in einer eher nährstoffarmen Umgebung gefördert. Der fruchtbare, anthropogene Boden "Tera Preta" ist auf ihre Anwesenheit zurückzuführen. Sie schonen also den Wald und können dennoch von der Landwirtschaft leben. 
Deshalb sind sie so wichtig für uns. Sie erhalten die Lunge unserer Erde am Leben. Menschen aus Österreich helfen ihnen im Rahmen des Klimabündnisses dabei, ihre Interessen zu wahren. Darauf dürfen wir stolz sein. 
 



Umweltbericht 2024

Der heurige Umweltbericht befasst sich intensiv mit der neuen niederösterreichischen Raumordnung und der dazugehörigen Strategischen Umweltp...