23 April 2021

Diesmal dafür!


Ich bin bald 69 Jahre alt. Mein ganzes Leben lang kannte ich nur Sicherheit, Wohlstand (anfangs eher bescheiden, aber doch) und Freiheit. Mir geht es besser, als meinen Eltern in jüngeren Jahren und denen wiederum ging und geht es besser als meinen Großeltern. Das war immer so und das war auch immer der Leitspruch: „Meinen Kindern soll es besser gehen als mir.“ 

Dieser verständliche Wunsch ging bisher immer in Erfüllung. Warum? Weil wir hart arbeiten? Weil wir intelligent sind? Weil wir kreativ sind? Ja, auch deswegen. Vor allem aber deshalb, weil wir das Glück hatten, hier in Europa geboren worden zu sein. All unser Fleiß und unsere Intelligenz würden uns nichts nützen, würde gerade unsere Existenz in Bangladesch vom klimabedingt steigenden Meeresspiegel weggeschwemmt werden. 

Das bringt mich auf die nächste Begründung unseres Wohlstands: Ohne fossile Energieträger wäre diese steigende Wohlstandskurve auch hier in Europa nicht möglich gewesen. Und genau dieser Grund kehrt sich gerade ins Gegenteil um und setzt uns der größten Bedrohung seit Menschengedenken aus.

Eine Bedrohung, die ebenfalls mit Energie zu tun hat, ist der Atomstrom. Die potenzielle Katastrophe, die wir unseren Nachfahren mit der Lagerung ausgebrannter Brennstäbe hinterlassen, entbehrt jedes Verantwortungsbewusstseins. Daher empfand ich es immer als eine Genugtuung, dass die Bevölkerung in Österreich mehrheitlich (wenn auch knapp) gegen den Bau eines Reaktors war und ihn verhinderte. 

Eine weitere Sternstunde des Umweltschutzes war Hainburg. Das dortige Wasserkraftwerk hätte eine nicht wiedergutzumachende Vernichtung von Naturreichtum bedeutet. Gegen Hainburg zu sein, war und ist daher eine Selbstverständlichkeit.

Inzwischen sind die Problemstellungen komplexer geworden. Es ist nicht mehr zeitgemäß, einfach gegen etwas zu sein. Der Reflex, „Kraftwerk nein“ genügt nicht mehr. Das habe auch ich erfahren müssen, nachdem ich mich näher mit dem bei uns geplanten Kraftwerk auseinandersetzte. Heute muss man wissen, was genau passiert. Was wird verbrannt? Woher kommt das Material? Welche Umweltschäden gibt es? All das habe ich mit Hilfe von gescheiten Menschen und Informationen aus vielen Richtungen recherchiert und bin zu folgendem Schluss gekommen: Das Biomasse-Heizkraftwerk in Biedermannsdorf ist zu bejahen. Weil es emissionsarm ist. Weil es fossiles Erdgas ersetzt. Weil es die Ruhe und die Luftqualität NICHT beeinträchtigt. Weil es mit einer Verbesserung des Naherholungsraumes einher geht.

Daher: Diesmal dafür!

17 April 2021

Unterwegs in biedermannsdorfer Flur

 

Einige – es waren gar nicht so wenige – haben sich unserem Aufruf angeschlossen, trotz Lock-down als Einzelpersonen/Einzelhaushalte an der Flurreinigung zu arbeiten. Wie ich feststellte, war das auch dringend nötig. Ich war beiderseits der Schönbrunner-Allee unterwegs, vornehmlich in dem Bereich, wo vor zwei Jahren die Rodungsarbeiten der EVN anlässlich der Wasserleitungsverlegung durchgeführt wurden. Was ich dort sah, waren nicht nur Abfälle. Die Natur rüstet mit tatkräftiger menschlicher Hilfe wieder auf.

Der blau-violette Schimmer ist die Taubnessel. Wie auch andere Mitglieder der niederen Vegetation breitet sie sich infolge des vielen Lichts rasch aus.

Die frisch gepflanzten "Zuagrasten" wie Spitzahorn (rechts) und Vogelkirsche,

…aber auch Hainbuche (links) und Silberpappel wagen sich schon weit aus ihren Geburtshilfen.

Der Schlehdorn braucht keine Extraeinladung. Der kommt ganz von allein.


Ebenso Silberweide (links) und Weißdorn.

Eines der vielen Flecken, die längst zu einem wertvollen Lebensraum geworden sind.


Die Idylle dieser Gegend ist wohl auch schon anderen aufgefallen. Nichts dagegen einzuwenden, solange man dort keine Plastikflaschen und Dosen findet. Die Idylle muss verteidigt und erhalten werden.


Danke daher an alle, die mitgemacht haben!

Sollte ich mich bei der Bestimmung der Bäume geirrt haben, bin ich für eine Korrektur sehr dankbar.








02 April 2021

e5 - Biedermannsdorf für die Energiewende.


Zur Erinnerung: e5 ist ein internationales, von der NÖ-Landesregierung unterstütztes und von der EU gefördertes 5-stufiges Programm, das Gemeinden in die Lage versetzen soll, effiziente Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen zu ergreifen. e-5-Gemeinden erhalten eine gemeindespezifische individuelle Beratung und Betreuung, die während des gesamten Prozesses zur Verfügung steht. Regelmäßige Treffen bieten außerdem die Gelegenheit, sich mit anderen Gemeinden auszutauschen. Ideal geeignet ist das Programm für Gemeinden, die ihre diesbezüglichen Grundaufgaben weitgehend erledigt haben. Wie eben auch Biedermannsdorf.

Bevor dieses Programm aber so richtig Fahrt aufnehmen kann, bedarf es einer Potentialanalyse der Gemeinde, von der Abfallwirtschaft über erneuerbare Energien bis zum Verkehr u.v.m.

So wenig spektakulär diese erste Aufgabe ist, so viel Arbeit bedeutet sie vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeadministration. Umso mehr freut es mich, vermelden zu dürfen, dass dieser erste Punkt abgeschlossen ist.

Ich bedanke mich herzlich bei allen, die sich hier engagiert haben und freue mich weiterhin auf gute Zusammenarbeit im Dienst an der Umwelt und am Klimaschutz.

Biedermannsdorfer Bau- und Raumordnung

  Dieses Bild hat nur auf den ersten Blick nichts mit Bau- und Raumordnung zu tun. Unser Boden ist unser CO2-Speicher, unser Wasserspender, ...