02 Juli 2022

Über die Biogärtnerei Rossios in Biedermannsdorf


Dieser idyllische Obstgarten in der Josef-Bauer-Straße gehört seit einigen Jahren der Vergangenheit an (Man merkt es auch am Schnee). Wegen der Esel, die sich darin aufhielten, nannte man ihn auch Eselsgarten. Die Esel hatten zwischen Obstbäumen, Wiesen und Tränke ein artgerechtes Dasein. 

Seit einigen Jahren ist der Garten Vergangenheit. Nicht aber die Idylle. 



Denn grasten früher Esel auf dem Areal, so sind es heute Bienen und Schmetterlinge, die sich an den köstlichen Blütenkelchen von Lavendel, Minze, Salbei, Ginster und vielem mehr an Stauden und Blumen gütlich tun. 

Und meldet sich der Durst aufgrund der schweren Arbeit in dem Pflanzenmeer, so können die Insekten bequem auf den Blättern der Seerosen in dem 55 Meter langen und drei Meter breiten Seerosenteich landen, sich gefahrlos satt trinken und wieder abfliegen.

Ein Paradies, das durch harte menschliche Arbeit geschaffen wurde. Arbeit, die Idealismus, Kreativität und Liebe zu unverfälschter Natur voraussetzt.


Die Menschen in der Biogärtnerei Rossios haben diese Voraussetzungen. Und weil das so ist, wurde der Altbestand der Kiefern erhalten. Rossios sagte, Obstbäume könne man immer pflanzen und das tut er auch, aber Kiefern sind eine ganz andere Kategorie. Sie werden mehrere hundert Jahre alt und haben eine große Bedeutung für ein verträgliches Klima.

Aufgrund der von Wien betriebenen Absiedelung der Gärtnereien in Alterlaa wurde der Familie Rossios das Areal in der Josef-Bauer-Straße angeboten. Es gehörte zum ehemaligen Schloss Perlas (Kinderheim) der Stadt Wien und eignete sich natürlich hervorragend für einen Biobetrieb. Denn in dem früheren Obstgarten gab es seit Menschengedenken keine konzentrierte Landwirtschaft. Der Boden ist frei von jeglichen Rückständen, die einen Biobetrieb vereiteln könnten.


Entsprechend begeistert ist Rossios von der Bodenqualität, die nur selten mit natürlichem Dünger, der aus eigenen Grün- und Holzabfällen produziert wird, aufgebessert werden muss. Und auch dann schonend mittels Spatenmaschine, damit die Bodenlebewesen, die sich in den obersten 5 – 10 Zentimetern des Bodens befinden, so wenig wie möglich in Mitleidenschaft gezogen werden.

Gleiches gilt für die Entfernung von Unkräutern. Dazu wird ein Infrarotbrenner verwendet.

Ein weiteres wichtiges Mittel zum Qualitätserhalt des Bodens ist die wechselnde Fruchtfolge. Pflanzen reichern den Boden mit Nutzstoffen an, die von anderen, die nachfolgen aufgebraucht werden.


Die Firma Rossios beliefert in erster Linie die Floristik in Wien und Umgebung und hat einen eigenen Stand im Grüngroßmarkt Inzersdorf, was nichts für Langschläfer ist. Das Tagwerk eines Gärtners mit Großmarkt-Stand beginnt um zwei Uhr morgens.


Die Gärtnerei Rossios reiht sich ein in die Reihe jener Gebiete, die Artenschutz und Artenvielfalt garantieren. 


Die Gemeinde Biedermannsdorf hat bekanntlich insgesamt etwa 3000 m² Bienenweide gegründet. Wir hoffen und sind zuversichtlich, dass sich dieser schöne Trend in weiteren Schritten zur Nachhaltigkeit und Achtsamkeit gegenüber der Natur fortsetzt.

Der Firma Rossios wünschen wir weiterhin viel Erfolg mit ihrem Standort in unserer Gemeinde.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Radweg - wir brauchen Einsicht

  Die Lückenschließung des Radweges von Wiener Neudorf über die Autobahnbrücke auf Biedermannsdorfer Seite hat - endlich - begonnen. Die daz...