02 September 2021

Kleine Geschichte der Klimaleugnung




ExxonMobils Verbrechen
Es war vor etwa 30 Jahren, als der Ölkonzern ExxonMobil seine eigenen Wissenschaftler zum Schweigen brachte, weil ihre Forschungsergebnisse nicht der Intention der Konzernleitung entsprachen. In Kenntnis der schwerwiegenden Konsequenzen der Nutzung fossiler Brennstoffe, im Bewusstsein dessen, was sie künftigen Generationen antun würden, entschieden sie sich, die Welt in verbrecherischer, gewissenloser Art und Weise zu manipulieren. Es konnte nicht sein, was nicht sein durfte. Mit Milliarden von Dollars und mithilfe reicher Verbündeter wie den Koch-Brüdern und anderen, die an Öl, Gas und Kohle reich geworden waren und es auf Kosten der Zukunft bleiben wollten, der Autoindustrie, der Kohleindustrie, vor allem aber mithilfe aller anderen Ölkonzerne kauften sie die wenigen Wissenschaftler, die sich kaufen ließen, stampften pseudowissenschaftliche Institutionen aus dem Boden, und betrogen die meisten Medien, die glaubten, neutral berichten zu müssen. In Wahrheit fungierten sie als Vehikel zur Beförderung der Lüge vom nicht existenten Klimawandel.

So erreichten die Klimaleugner, dass sie bis heute unerhörten Reichtum aus Rücksichtslosigkeit, Lügen und Betrug schöpfen können.

All das wird nie gesühnt werden. Denn die damaligen Entscheider werden sich längst nackt und besitzlos von dieser Welt gestohlen haben, wenn die Frage gestellt werden wird: "Was habt ihr getan?"

Die vielen Gesichter der Klimaleugner
Mittlerweile hat sich der seriöse, unbestechliche Teil der Wissenschaft (99 Prozent) soweit Gehör verschafft, dass eine Leugnung ihrer Ergebnisse nicht mehr möglich ist. Wir sehen, dass die Voraussagen mit Punkt und Beistrich eintreffen. Längst hat sich der Klimawandel zur Klimakatastrophe ausgewachsen. Die Klimaleugner aber gibt es noch immer. Nur haben sie ihr Gesicht geändert. Heute treten sie an, Hoffnung zu vernichten und Mutlosigkeit zu fördern.

Die neue Masche der Klimaleugner
Das geht so: China tut nichts, Russland tut nichts, es gibt auf der Welt so viel Kohlekraftwerke, Australien tut nichts. Auch die USA sind nur am Rande dabei. Europa hat doch viel zu wenig Einfluss, Österreich schon überhaupt nicht. Also warten wir, bis die anderen was tun. Auch, wenn wir uns noch so bemühen, wir haben keine Chance. Fatalismus ist angesagt. Und auch hierin sind sie wieder erfolgreich, indem sie den Beharrern, den Beschwichtigern, den Veränderungsresistenten, denen mit dem engen Horizont einen Weg zeigen, wie sie ihr gewohntes, stumpfsinniges Konsumleben, fortsetzen können. Wenigstens so lange sie selbst leben.

Lassen wir das wirklich zu? Wie lange wird unsere Komfortzone noch komfortabel sein? Wirklich noch, solange wir selbst leben? Geht sich das aus? Reicht es, einfach den Teil der Wahrheit zu glauben, der unsere Bequemlichkeit bedient?

Wahrheiten sind Mutbringer.
Europa ist eine der größten Wirtschaftsmächte der Welt, wenn nicht die größte. Immer noch. Anderslautende Meldungen sind einfach falsch. China, Sükorea, Japan beispielsweise haben erkannt, dass es sehr wohl Klimaziele geben muss und sich diese auch gesetzt. In China sterben zu viele Menschen an der Luftverpestung, angerichtet von der Kohleindustrie. Das können nicht einmal die dortigen Machthaber ignorieren. Die USA sind ebenfalls wieder im Boot. Sollte es - wie von vielen Politikern und Wissenschaftlern angestrebt, zu einem sogenannten Klimaklub, bestehend aus der EU, der USA und China kommen, wird allen anderen Ländern der Welt gar nichts anderes übrig bleiben, als mitzuziehen. Die einzige Unsicherheit ist: geht sich das aus? Und da kommen wir alle ins Spiel. Wir müssen den Politikerinnen und Politikern klarmachen, dass sie nur dann gewählt werden, wenn sie ihrer wichtigsten Aufgabe nachkommen, nämlich unsere Zukunft zu sichern. Jede/Jeder Einzelne von uns ist hier gefordert. Brechen wir auf in eine neue Zukunft, lassen wir uns nicht mehr von Halbwahrheiten hinters Licht führen, ändern wir unser Kaufverhalten, unsere Erwartungshaltung, nehmen wir die Chancen wahr, die sich uns bieten.

Die Klimakrise, wie sie derzeit ist, können wir nicht rückgängig machen, es lohnt sich aber, sie zu stoppen. Im Sinne eines gerechteren, gesünderen und friedlicheren Lebens. Im Sinne einer neuen, anderen Art von Reichtum.




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