25 Dezember 2025

Weihnachten - ein letzter Blick zurück

 


Moderne Künstlerinnen und Künstler zeigen uns im Kultum, Graz neue Sichtweisen auf Weihnachten. Statt der Krippe im Stall mit Maria und Josef tritt allein Maria als Frau in den Vordergrund. Sie wird aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Das Bild oben stellt sie als Flüchtling dar mit einem letzten Blick zurück. Ein Blick der leider sehr modern ist. Immer schon waren es die Frauen, die die Hauptlast trugen, wenn Krieg und Gewaltregime Menschen heimsuchten. Auch heute sehen wir, wie Frauenrechte zurückgedrängt werden. Schmerzlich vermissen wir Vernunft, Mitgefühl und Barmherzigkeit in einer patriarchal geprägten, politischen Szenerie. 

In dieser Situation ist Hoffnung dringend nötig. Hoffnung, gepaart mit Tatkraft. Denn nur wer handelt, kann auch hoffen. Gerade jetzt in diesen Tagen ist Tatkraft gefordert. Und die gibt es. Wir sehen sie täglich in den Menschen, die sich für Frieden, Umweltschutz und Menschenrechte einsetzen. Die Zivilgesellschaft ist immer noch stark und vielfältig. Es gibt SOS-Mitmensch, Greenpeace, Zara, und viele weitere NGOs und Vereine, die mit psychologischer Betreuung, Lernhilfe, Armutsbekämpfung oder Klimaschutz  die Gegenbewegung darstellen, die zu unterstützen uns allen zur moralischen Pflicht werden sollte.

In ihrem Buch: "Die Welt ist nicht heil, aber heilsam, haben die Frankl-Schülerin und Logotherapeutin Elisabeth Lukas und Alexander Bathyány die Hoffnung so beschrieben:
"Es ist die Hoffnung, dabei mitwirken zu können, eine bedürftige, verwundete Welt zu heilen; oder die Hoffnung, dass wir, andere Menschen und die Natur vor vermeidbarem oder behebbarem Leid beschützt oder davon geheilt werden können. Hoffnung kann auch eine Ausdrucksform der Trotzmacht des Geistes sein – ein Aufbegehren, das nicht nur passiv auf einen guten Ausgang oder eine andere Entwicklung wartet, sondern auch mit der Wahrnehmung des Aufrufs einhergeht, den eigenen Beitrag dazu zu leisten, dass das Leidvolle nicht das letzte Wort hat. Die Hoffnung leitet uns damit auch in gewisser Weise. Wir wollen nicht aufgeben; wir wollen etwas hinzufügen. Entweder, indem wir tätig etwas beitragen, oder aber, wo das nicht möglich ist, indem wir zumindest nicht bereit sind, die Situation oder die Person ganz aufzugeben. Hoffnung bleibt. Wenn wir uns das genauer ansehen, dann zeigt sich, dass sich da noch weitere Zusammenhänge auftun. Wir sind, man kann es kaum anders sagen, die Träger der Hoffnung; sie ist uns überantwortet. Wie gesagt, hat keine andere Spezies, soweit wir das aus der Tierpsychologie wissen, Hoffnung. Das bedeutet aber auch: Wir müssen sie behüten und pflegen. Denn würden wir sie aufgeben, verschwände sie vollständig und spurlos von der Erdoberfläche, sie würde ins Nichts fallen. Alles, was von ihr bliebe, wäre eine große klaffende Leerstelle – und mehr als das: Es bliebe eine Wunde mitten im Herzen der Welt."

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