14 Dezember 2020

Es geht weiter...

 

Es war schon länger keine Meldung mehr über Erdöl- und Erdgasunfälle mehr in den Medien. Das kommt nicht daher, weil es keine mehr gibt, sondern weil es schon zu alltäglich ist, um noch Meldungen wert zu sein. Ich möchte da mit Hilfe von Greenpeace ein wenig aushelfen:

Erstmal eine Information zur Gewinnung von Erdgas und den damit verbundenen Umweltschädigungen:

Wird Erdgas verbrannt, entsteht weniger CO2 als bei Öl und Kohle. Allerdings besteht Erdgas zu mindestens 80 Prozent aus Methan (CH4), und das ist - ähnlich wie CO2 - ein Treibhausgas. Nur ist es 25-mal so klimaschädlich wie CO2.

Soviel zu den Erzählungen von Konzernbossen, wonach fossiles Gas die Lösung sei und man ja überhaupt keine Gaslecks sähe.

Nur - In der Nordsee dokumentieren Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen an Bord eines Greenpeace-Schiffes, wie ein durch die Öl- und Gasindustrie verschuldetes Methan-Leck seit 30 Jahren unkontrolliert massiv klimaschädliche Gase ausstößt. Mit einem ferngesteuerten Unterwasserroboter filmen sie zwei gasausströmende Krater am Meeresboden von 50 bzw. 15 Meter Durchmesser in etwa 100 Meter Wassertiefe. Verursacht hat diese ein Gasausbruch während einer Bohrung von Mobil North Sea (heute Exxon Mobil) vor 30 Jahren. "Die Bohrplattform ist längst verschwunden, doch hier sprudelt seit Jahrzehnten klimaschädigendes Methan aus dem Meeresboden. Die Konzerne haben sich aus der Verantwortung gestohlen, statt ihre Hinterlassenschaften zu beseitigen", sagt Jasmin Duregger von Greenpeace.

Methan-Leck in der Nordsee

Und Gaslecks sieht man nicht, das stimmt. Man sieht sie aber sehr wohl mit Spezialkameras. Am Eingangsfoto sieht man die OMV-Gasstation Baumgarten. Rechts das Spezialfoto mit den Emissionen.

Aber auch Erdöl macht von sich reden wie folgt:

Der Einsturz eines Dieseltanks Ende Mai 2020 in einem Kraftwerk nahe der sibirischen Großstadt Norilsk führt zum Austritt von mehr als 21.000 Tonnen Diesel in nahegelegene Flüsse und Seen.

Am 25. Juli lief in den Lagunen vor Mauritius, einem extrem sensiblen Ökosystem, ein japanischer Massengutfrachter auf Grund und verliert Tonnen von Diesel und Öl.

Mittlerweile wissen wir, dass die Folgen solcher Unfälle je nach Intensität viele Jahrzehnte bis überhaupt nie ganz beseitigt werden können.

Es geht also weiter. Und die Uhr tickt.

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