Es war schon länger keine Meldung mehr über Erdöl- und Erdgasunfälle mehr in den Medien. Das kommt nicht daher, weil es keine mehr gibt, sondern weil es schon zu alltäglich ist, um noch Meldungen wert zu sein. Ich möchte da mit Hilfe von Greenpeace ein wenig aushelfen:
Erstmal
eine Information zur Gewinnung von Erdgas und den damit verbundenen
Umweltschädigungen:
Wird Erdgas
verbrannt, entsteht weniger CO2 als bei Öl und Kohle. Allerdings besteht Erdgas
zu mindestens 80 Prozent aus Methan (CH4), und das ist - ähnlich wie CO2 - ein
Treibhausgas. Nur ist es 25-mal so klimaschädlich wie CO2.
Soviel zu
den Erzählungen von Konzernbossen, wonach fossiles Gas die Lösung sei und man
ja überhaupt keine Gaslecks sähe.
Nur - In
der Nordsee dokumentieren Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen an Bord
eines Greenpeace-Schiffes, wie ein durch die Öl- und Gasindustrie verschuldetes
Methan-Leck seit 30 Jahren unkontrolliert massiv klimaschädliche Gase ausstößt.
Mit einem ferngesteuerten Unterwasserroboter filmen sie zwei gasausströmende
Krater am Meeresboden von 50 bzw. 15 Meter Durchmesser in etwa 100 Meter
Wassertiefe. Verursacht hat diese ein Gasausbruch während einer Bohrung von
Mobil North Sea (heute Exxon Mobil) vor 30 Jahren. "Die Bohrplattform ist
längst verschwunden, doch hier sprudelt seit Jahrzehnten klimaschädigendes
Methan aus dem Meeresboden. Die Konzerne haben sich aus der Verantwortung
gestohlen, statt ihre Hinterlassenschaften zu beseitigen", sagt Jasmin
Duregger von Greenpeace.
Methan-Leck in der Nordsee
Und Gaslecks sieht man nicht, das stimmt. Man sieht sie aber sehr wohl mit Spezialkameras. Am Eingangsfoto sieht man die OMV-Gasstation Baumgarten. Rechts das Spezialfoto mit den Emissionen.Aber auch
Erdöl macht von sich reden wie folgt:
Der
Einsturz eines Dieseltanks Ende Mai 2020 in einem Kraftwerk nahe der
sibirischen Großstadt Norilsk führt zum Austritt von mehr als 21.000 Tonnen
Diesel in nahegelegene Flüsse und Seen.
Am 25. Juli
lief in den Lagunen vor Mauritius, einem extrem sensiblen Ökosystem, ein
japanischer Massengutfrachter auf Grund und verliert Tonnen von Diesel und Öl.
Mittlerweile
wissen wir, dass die Folgen solcher Unfälle je nach Intensität viele Jahrzehnte
bis überhaupt nie ganz beseitigt werden können.
Es geht
also weiter. Und die Uhr tickt.