31 Oktober 2024

Eine Frage der Empathie


Derzeit diskutiert man wieder vermehrt über eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der A2. Der Verkehr hat sich in den letzten Jahrzehnten vervielfacht. Mit all seinen negativen Begleiterscheinungen wie Lärm und Verschlechterung der Luftqualität. Die Klagen darüber nehmen genauso zu, wie die Anzahl der Autos. 
Eines steht wohl seit jeher fest. Lärmempfindlichkeit ist etwas Subjektives. Die einen können damit umgehen, die anderen nicht. Die einen sehen ihre Lebensqualität eingeschränkt, andere nicht. 
Die Frage aber ist: 

Wollen wir auf die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner unserer Gemeinde, die unter Lärm leiden, Rücksicht nehmen?

Bevor die Frage beantwortet werden kann, sollten wir klären, was Rücksichtnahme in dem Fall bedeuten würde. Nehmen wir an, wir kommen von Wien auf der A2 und werden nach der Stadtgrenze nicht schneller, sondern bleiben auf dem 80er bis zu Ausfahrt Biedermannsdorf. Dann verlassen wir die Autobahn etwa um eine halbe Minute später.

Eine halbe Minute. Wahrscheinlich sogar weniger.

Einige Sekunden würden wir also unseren Nachbarn, Freunden und Bekannten, Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern, vielleicht auch Verwandten, schenken.

Als großes Opfer für unsere Mitmenschen könnte man das wohl nicht bezeichnen.
Eine Frage der Empathie.

Was denken andere Anrainergemeinden und deren Bürgerinnen und Bürger über dieses Thema? Das zu ergründen und daraus eventuell eine interkommunale Zusammenarbeit abzuleiten, könnte der Gemeinderat in Biedermannsdorf beschließen. Denn Biedermannsdorf allein - darüber brauchen wir uns keine großen Hoffnungen zu machen - hat wenig Chancen, lärmverringernde Maßnahmen - wie immer die auch aussehen mögen - durchzusetzen. Auch ein Zusammenschluss mehrerer Gemeinden hätte einen schweren Stand.
Andererseits: Wer es nicht versucht, hat schon verloren.






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