In diesen Tagen geht für mich die Heizepoche Erdgas zu Ende. 72 Jahre hat sie gedauert. Als umweltfreundlich wurde sie uns angepriesen, was - verglichen mit Öl- oder Kohleheizungen ja auch zu stimmen schien. Dass dieser Schein trügt, wurde mir in den letzten Jahrzehnten immer klarer. Noch lange vor dem Ukrainekrieg sah ich den Weg ganz deutlich vor mir. Es muss ein Heizungswechsel her.
Jetzt, wo die Förderungen für Wärmepumpen ebenso wie die Gaspreise in lichte Höhen geklettert sind, ist genau der richtige Zeitpunkt dazu.
Also abgesehen von der exorbitanten Verbesserung meiner finanziellen Situation aufgrund des Heizungswechsels bin ich zudem auch frei vom Ärger, mein Geld an Kriegsverbrechern zu zahlen und deren Krieg mitfinanzieren zu müssen. Auch das als Flüssiggas aus den USA gelieferte Frackinggas - an Umweltschädlichkeit gleich wie Kohle - kann mir gestohlen bleiben.
Natürlich benötigt meine Wärmepumpe - wie fast alles im Leben - Energie. Energie war auch Bedingung für die frühere Gastherme. Mit dem Unterschied, dass die drei Mal so viel an Gas verbrauchte wie meine heutige Heizung an Strom. Warum? Weil ich ab sofort keine fossilen Brennstoffe mehr verbrenne, sondern Umgebungswärme nutze. Mein Wärmelieferant ist weder Putin, noch Trump, auch nicht die Saudis, sondern Luft! Mit einer Kwh Energie lassen sich drei Kwh Heizungswärme oder mehr erzeugen. Energie benötige ich nur noch für den Antrieb des Kältemittelkompressors.
Apropos Kältemittel - da gibt es einen Satz, den Klimaschutzgegner gerne so stehen lassen, weil er wahr ist: "Kältemittel sind umweltschädlich." Super, da kann man schön Stimmung gegen erneuerbare Energie machen oder?
Ja, der Satz ist wahr. Bleibt er aber ohne Begleittext stehen, wird er zu Halbwahrheit. Denn etwas Wichtiges fehlt. Nämlich der Vergleich mit anderen Heizungsformen. Und da stellt sich heraus, dass Wärmepumpen - egal ob Luft- oder Erdwärme - einen Bruchteil der Emissionen von Gasheizungen verursachen. Das ist aber noch nicht alles. Die Kältemittel wurden in den letzten Jahrzehnten stark verbessert. Das ozonschädliche Chlor - seit 1990 verboten - ist kein Bestandteil mehr. Und Propan ist dazugekommen. Das mit Abstand umweltfreundlichste Kältemittel. Es hat den GWP-Faktor 3. Das heißt, ein Kilo Propan ist so umweltwirksam wie drei Kilo Kohlendioxid. Der Nachteil ist seine Brennbarkeit, weshalb Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen, die die Pumpe um einige tausend Euro teurer machen. Muss man auf seine Geldbörse Rücksicht nehmen, ist man mit einer preisgünstigeren Kältemittelvariante aber jedenfalls immer noch auf der umweltfreundlichen Seite.
Ach ja, noch was: die vielfach kolportierte Nachricht, Wärmepumpen seien nur für Fußbodenheizungen geeignet, ist eine Falschmeldung. Selbstverständlich sind auch Heizkörper geeignet, nur benötigt man dafür mehr Energie. Eine Möglichkeit wäre eventuell der Einbau größerer Heizkörper.
Die nächste größere Anschaffung wird wohl ein E-Auto sein. Welches, hängt von vielen Faktoren ab, die ich jetzt noch gar nicht alle kenne. Tja - Information einholen ist heutzutage die Devise.
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