Lang ist´s her - erinnern Sie sich noch? 2018: Demo auf der A2 für Tempo 80. Die Gemeinde Wiener Neudorf als Initiatorin, sowie etliche Umlandgemeinden (aus Biedermannsdorf nur die Grünen, aber viele Bürgerinnen und Bürger) schickten Abordnungen zur Unterstützung.
Ich erinnere mich an diese Zeit angesichts eines Artikels in der NÖN vom 5.3., wo das Schwerverkehrsaufkommen auf der A2 thematisiert wurde.
Im Jahr 2023 fuhren bis inkl. November 4,5 Millionen LKW auf der A2 an unserem Ort vorbei. Wie viele davon aufgrund des großen Industriegebietes im Westen und des Gewerbegebietes im Osten einen "Abstecher" nach Biedermannsdorf unternahmen, können wir uns lebhaft vorstellen.
Es kann nicht unerwähnt bleiben, dass Grünland das monetär am geringsten bewertete Land ist. Verdienstquellen für Kommunen bieten ausschließlich Betriebs- und Bauland. Eine Bewertung, die der Wirklichkeit einer zunehmenden Versiegelung, einer zunehmenden Bodendegradation und einer abnehmenden Artenvielfalt immer weniger entspricht.
Die Renovierung des Perlashofes, das neue Gemeindeamt, der Ausbau der Grünfläche des Kindergartens und etliche künftig noch zu verfolgende Projekte sind in der vorliegenden Form möglich gewesen, weil wir uns im Industrieviertel Niederösterreichs befinden.
Wobei wir wieder beim Anfang wären. Eine Tempobeschränkung 80 für PKW und 60 für LKW. Eine damals ebenfalls geforderte bessere Lärmschutzwand haben wir mittlerweile, deren Nutzen noch nicht ganz feststeht, um es diplomatisch auszudrücken. Ohne Tempobeschränkung geht es eben doch nicht. Prinzipiell wissen alle, dass eine Temporeduktion Feinstaub und Lärm deutlich und sicher reduzieren würde. Unvernunft? Wirklichkeitsleugnung? Möglich, jedenfalls aber nur bis zur Grenze zu Wien, denn dort gibt es den 80-er schon seit ewigen Zeiten.
Also bitte dranbleiben. Und vor allem: Die Möglichkeiten wahrnehmen, die einer einzelnen Gemeinde offenstehen. Heute mehr denn je.
Karl Wagner
Umweltgemeinderat
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