- Auch die Aussage, wonach NÖ die einzige Region in Europa sei, die es schafft, 100 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbarer Energie zu produzieren, stimmt so nicht.
- Niederösterreich war im Gegensatz zu allen anderen Bundesländern (mit Ausnahme der Steiermark) mit Stand 2018 noch nicht frei von Kohle: Das Kraftwerk in Dürnrohr wurde erst im Jahr 2019 abgeschaltet.
- Ein Blick auf die Bundesländerdaten der Statistik Austria zeigt: Im Jahr 2020 erfolgte die Stromerzeugung noch zu 12 Prozent aus fossilen Quellen (davon sieben Prozent Erdgas, fünf Prozent Öl).
- Auch andere österreichische Bundesländer schneiden ähnlich ab wie Niederösterreich, mitunter sogar viel besser. So konnten 2018 auch das Burgenland, Kärnten, Salzburg und Tirol ihren gesamten Stromverbrauch mittels erneuerbarer Energie produzieren. Und so sogar mehr als 100 Prozent erzeugen (siehe Grafik) – egal, welche Berechnungsmethode herangezogen wird. Niederösterreich ist somit nicht einmal die einzige Region Österreichs, auf die Mikl-Leitners Behauptung zutrifft.
25 Januar 2023
Aussagen im NVP-Wahlkampf - BITTE VORSICHT
21 Januar 2023
Wie sehr sind wir auf Schiene in Richtung Klimaneutralität und was hat das mit Biedermannsdorf zu tun?
Was ist der
Grund für diese Umwidmung? Die angrenzenden Firmen benötigen mehr Platz. Es
handelt sich um Kommunalsteuer zahlende, gesunde Unternehmen, die sich schon
sehr lange an unserem Standort befinden und die man nicht verärgern oder gar
verlieren will. Also hat der Gemeinderat mehrheitlich dafür gestimmt. Damit
wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit dieses Gebiet über kurz oder lang
komplett versiegelt werden.
Der nächste
Versiegelungsfall, der unlängst den Gemeinderat beschäftig hat, ist der Wunsch
der im Osten angrenzenden Gemeinde Achau, ihren Ortskern mit einer Umfahrung
vom Verkehr zu entlasten, wobei diese Umfahrung eine weitere Versiegelung von
10.000 m² derzeitigen Grünlands bedeuten würde. Biedermannsdorf tritt dagegen
auf, weil der Straßenverlauf Lärm und Luftverschmutzung in unseren Ort bringen
würde. Nicht etwa, weil es sich um eine klimaschädliche Maßnahme handeln würde.
Viele ähnliche Entscheidungen werden täglich in Gemeinden getroffen. Einspruch gibt es kaum. Gründe für Versiegelungen gibt es immer.
Und nun lesen Sie bitte diese Aussage des Experten für Klimaschutz an der Universität für Bodenkultur in Wien, Reinhard Steurer: "Die Klimakonferenz COP27 in Ägypten ist in Bezug auf Emissionssenkungen komplett gescheitert. Die COP28 in den Vereinigten Arabischen Emiraten dieses Jahr wird vom Ex-Chef einer Ölfirma geleitet. Das drückt ziemlich gut den Wahnsinn aus, in dem wir uns bewegen."
Sicher gibt es auch positive
Ergebnisse in Österreich wie das Klimaticket oder die CO2-Bepreisung. Alles in
allem aber hängt viel oder gar das meiste nach wie vor an den Gemeinden. In den
Gemeinden und in den Bundesländern findet die Energiewende statt. Wenn sie
stattfindet. Das sollten wir bedenken, wenn wir weltweite oder österreichweite
Klimanachrichten hören oder lesen.
Weitere Informationen finden
Sie hier: Wie
sehr wir auf Schiene Richtung Klimaziele sind (futurezone.at)
16 Januar 2023
Die Wahrheit ist eine Tochter der Perspektive
Niederösterreich ist Österreichischer Versiegelungsvizemeister. Meister ist das Burgenland. Richtig? Natürlich. Niederösterreich belegt mit 409 m² pro Einwohner/in den zweitschlechtesten Platz gleich hinter dem Burgenland, das sich mit 510 m² versiegelter Fläche pro Person für den Spitzenplatz schämen darf. Sparmeister im Bodenverbrauch sind die Wiener mit nur 58m² pro Person.
Warum nur behauptet die VPNÖ das Gegenteil? Nämlich, dass sie am zweitBESTEN ist? Ganz einfach: Sie wechselt die Perspektive. In Niederösterreich und Burgenland ist der Dauersiedlungsraum am größten von allen Bundesländern. In bergigen Ländern, sowie in der Großstadt Wien ist er naturgemäß am kleinsten. Vergleicht man nun die versiegelte Fläche mit dem Dauersiedlungsraum, ist der Prozentsatz deutlich niedriger als beispielsweise in Wien oder in Tirol. Ein fairer Vergleich? Das nicht, aber er schönt die Versiegelungsbilanz der VPNÖ. Wer wird denn da so ungeschickt sein und den Bodenverbrauch pro Person ansehen?
Bei der Gelegenheit: Beim Klima gibt es denselben Vergleich. Was wird nicht gejammert, wie gering doch die Menge an Emissionen sind, die Österreich im Vergleich zu China oder Indien ausstößt? Klar - vergleicht man die absoluten Zahlen, stimmt das auch. Aber nimmt man den Emissionsausstoß pro Person her, wird schnell klar, dass wir in Österreich zu den absoluten Weltmeistern im Emissionsspiel gehören.
In Österreich ist eine Person durchschnittlich für drei- bis fünfmal so viel Treibhausgas-Emissionen verantwortlich als beispielsweise eine Person in Indien. Insofern ist es ziemlich unfair, von den Indern zu verlangen, ihre Emissionen zu reduzieren, wir selbst aber diese Absicht keinesfalls haben. Staatsgrenzen haben damit gar nichts zu tun.
Solche Zahlenspiele sind es, die über Jahrzehnte Klimaschutzmaßnahmen verhindert haben. Ein Erfolg der Klimaleugnerfraktion, die solche Scheinargumente erfolgreich in Umlauf bringt und brachte.
Das Klima kennt keine Staatsgrenzen und wenn wir heute sagen, dass China, die USA und Indien für die Hälfte der Emissionen verantwortlich sind, dann ist es die andere Hälfte für alle anderen. Eine Hälfte ohne der anderen funktioniert nicht. Tja, da werden sich auch die etwa 170 Klein- und Kleinststaaten anstrengen müssen. Also bitte auch hier: Die Perspektive wechseln kann eingebildete und herbeifabulierte Pseudoleistungen sehr schnell heilen!
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