09 Mai 2021

Biedermannsdorfs Energiezukunft


Warum nicht in einem Industriegebiet, sondern auf Grünland?

Natürlich wollen wir eine Biomasse-Anlage. Aber nicht auf Grünland, sondern im Industriegebiet. Da gibt es viele Vorschläge, auf die von EVN bereits eingegangen wurde. Lesen Sie hier die jeweiligen Stellungnahmen. Vorausschicken muss man, dass von den vier Hektar nur einer tatsächlich versiegelt wird. Der Rest wird der ökologischen Aufwertung dienen. 

Industriezentrum NÖ Süd: 

An diesem Standort haben wir bereits ein Heizwerk errichtet. Eine Erweiterung wäre nicht sinnvoll, da die Erzeugung möglichst nah am Verbraucher erfolgen muss und dieser Standort zu weit weg von dem zu versorgenden Gebiet ist. Die an diesem Standort benötigte Wärme wird durch das bestehende Heizwerk abgedeckt. Zusätzliche Produktionsanlagen sollten dort errichtet werden, wo auch zusätzliche Wärme gebraucht wird.

- Vösendorf / Stadtgrenze zu Wien: 

Eine Errichtung an der Stadtgrenze zu Wien wäre ineffizient, weil die Leitungswege zu lang sind und damit die Verteilverluste erheblich wären.

Palmersgelände: 

Bei der Entwicklung des Palmersgeländes ist eine Aufteilung in kleine Parzellen geplant, die keine entsprechende Widmung für Biomasse-Anlagen vorsehen. Darüber hinaus besteht keine Anbindung an überregionale Verkehrsnetze, sodass die Zufahrt über Siedlungsgebiet erfolgen müsste.

Wienerberger: 

Die Deponien werden zugeschüttet und nicht verdichtet. Somit bieten sie keinen tragfähigen Grund für ein Bauwerk. Auch Zufahrtswege im Areal sind problematisch. Bei Deponien gilt außerdem die Verpflichtung der „Nachsorge“. D.h. der Deponiekörper muss, solange diese Verpflichtung besteht, von der Oberfläche aus zugänglich bleiben, um Grabungen zu ermöglichen und darf somit nicht flächig verbaut werden.

Campus Brunn am Gebirge: 

Von diesem Standort aus ist eine Verteilung der Energie nur schwer möglich. Außerdem handelt es sich dort um gewidmetes Wohngebiet mit vielen bestehenden und zukünftigen Wohnhäusern.

Schrack: Der Standort nahe Schrack eignet sich nicht für die Lieferung der Wärme in das Fernwärmenetz. Das nahegelegene Leitungsnetz ist nicht in der Lage große Wärmemengen zu transportieren.

Eine Antwort auf die Frage der Versiegelung hat auch Universitätsprof. Dr. Hermann Hofbauer von der EU Wien, der sich seit 35 Jahren mit der thermischen Nutzung von Biomasse befasst: 

“Wenn die Diskussion auf die Verbauung von Grünland kommt, dann muss hier auch klar festgestellt werden, dass mit einer zentralen Anlage im Vergleich zu Einzelanlagen bei den Häusern, die die gleiche Leistung bringen sollen, nicht viel weniger Grünland verbaut wird. Jede z.B. 20 kW Hackgutanlage (typische Leistung für ein Einfamilienhaus) benötigt angenommen einen überdachten Lagerplatz für Hackgut von 20 m2. Dann ergeben sich für eine Gesamtleistung von 20 MW (1000 Anlagen) auch ein Flächenbedarf von 20.000 m2, also in einer ähnlichen Größe wie bei der zentralen Anlage (wobei die Fläche für die Anlagen selbst dabei nicht berücksichtigt wurde)”.


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