Am 30.5. wird Biedermannsdorf über seine Einstellung zur künftigen Biomasse-Anlage abstimmen. Für mich ist das weit mehr, als eine bloße Abstimmung über eine Biomasse-Anlage. Warum, stelle ich hier nochmal klar:
Es gibt eine Klimakrise, verursacht durch jahrhundertelange Verbrennung fossiler Brennstoffe. Das, was uns reich gemacht hat, gefährdet heute unsere Zukunft. Lobbys gegen Klimaschutzmaßnahmen haben jahrzehntelang unter Führung der Ölkonzerne wirksame Schritte zur Abwendung der Katastrophe verhindert. Nicht nur die Regierungen der Welt, sondern auch viele von uns sind auf ihre Manipulationen hereingefallen. Heute werden Klimaleugner immer öfter als "Feinde des Planeten" bezeichnet. Die internationale und nationale Politik hat erkannt, das JETZT Maßnahmen ergriffen werden müssen, um das Ruder herumzureißen. So will Österreich bis 2040 klimaneutral sein und seinen Strombedarf ab 2030 zu 100 Prozent aus Ökostrom decken. Bis 2035 ist der Ersatz aller bestehenden Ölheizungen geplant und ab 2025 sollen Erdgaskesseln im Neubau verboten sein. Angesichts dieses zurecht knapp bemessenen Zeitraums sind alle erneuerbaren Energieträger dringend zu nutzen. Und zwar ALLE und JETZT! Der Bau einer Biomasse-Anlage - auch am geplanten Standort - kommt für mich daher genau richtig. Jemand, der, wie ich, die Klimakrise anerkennt und davon überzeugt ist, dass sie sofort bekämpft werden muss, ist selbstverständlich für diesen Bau.
Dass das kein Spaziergang wird, war von vornherein klar. Dass es gelten wird, Widerstände zu überwinden, auch. In Biedermannsdorf formieren sich diese Widerstände gerade und drücken sich in der Gegnerschaft zur geplanten Biomasse-Anlage aus.
Der Reflex: "ja, aber woanders", ist das gebräuchlichste Argument der Gegner. Das ist nicht neu. Vor etwa zehn Jahren bewirkte es den Stopp der damals geplanten Anlage nahe der A2 in Vösendorf. Viele von denen, die dagegen sind (auch Gegner von damals), wollen es heute genau dort haben. Zu spät um 10 Jahre! So viel Zeit haben wir kein zweites Mal.
Ich habe viel Kritik über mich ergehen lassen, weil ich den Gegnern gegenüber die Bezeichnung "Klimaleugnung" verwendet habe.
Nun - wenn jemand Klimaschutzmaßnahmen verhindern will - was sonst soll mir da einfallen?
Daher stimmen wir am 30.5. nicht nur über den Standort der Anlage ab, sondern gleichzeitig darüber, ob wir den Klimaschutz ernst nehmen und seine Dringlichkeit sehen, ob wir bereit sind, selbst etwas dafür zu tun und ob wir informiert genug, umweltbewusst genug und verantwortungsbewusst genug sind, um Klimaleugnung aus fossilen Zeiten keine Stimme zu geben.
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