07 November 2020

Biomasse-Heizkraftwerk - Zusammenfassung

 


In unserem Ort soll ein Biomasse-Heizkraftwerk gebaut werden.

Nach peniblen Recherchen und Erkundigungen finden Sie hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.
Der ins Auge gefasste Standort (rot eingezeichnet) liegt an unserer nördlichen Gemeindegrenze direkt an der Landesstraße L2007.
  • Ein Heizkraftwerk, das Abfälle aus der Forstwirtschaft zur Erzeugung von Strom und Wärme verwendet und in dem die Abgase bestmöglich gereinigt werden, ist als nachhaltiger Energieträger anerkannt und somit wichtig für die Energiewende.
  • Ein Biomasse-Heizkraftwerk in unserem Gemeindegebiet stellt eine deutliche Verringerung des fossilen Fußabdrucks und eine ausgeglichene CO2-Bilanz dar.
  • Laut EVN wird es nicht mehr als 15 Anlieferungen pro Wochentag geben. Für die Erzeugung von Strom und Wärme werden Forstabfälle aus einem Umkreis von bis zu 70 Kilometern wie zum Beispiel aus den Donau Auen, dem Triesting Tal oder aus dem Bereich Heiligenkreuz, auch vom Wechselgebiet verwendet. Abhängig vom jeweiligen Lieferanten werden die Anlieferungen sowohl von Süden über die L2007 als auch von Norden über die B11 erfolgen.
  • Messungen des Umweltbundesamtes in Mödling haben ergeben, dass die Feinstaubbelastung durch das dortige Heizkraftwerk mitten in der Stadt unter der sicheren Nachweisgrenze liegt und im Umfeld des Kraftwerks etwa dem entspricht, was durch zwei bis drei Kaminöfen in Privathaushalten emittiert wird. Vorrangig wird CO2 (das durch Biomasse klimaneutral ist) und Wasserdampf austreten.
  • Da das Heizkraftwerk Biedermannsdorf Wärme für etwa 15.000 Haushalte in der Nähe liefern soll, kann eine entsprechende Anzahl kleinerer Heizungen (in Privathaushalten oder auch Zentralheizungsanlagen für größere Wohnblocks wie etwa in der Parkstraße) dadurch ersetzt werden. Das heißt, dass Neubauten nach Möglichkeit gleich direkt an das Fernwärmenetz angeschlossen, aber auch bestehende Heizanlagen im Lauf der Zeit ersetzt werden können. Dadurch wird die Feinstaubbelastung im Umfeld des Heizkraftwerks nicht steigen, sondern sinken.
  • Da der Betrieb weder nennenswerten Lärm noch Luftverschmutzung verursacht, würde das Naherholungsgebiet in dem Bereich des Kraftwerks bestehen bleiben. Zusätzlich würde das Kraftwerk von einem Grüngürtel umgeben sein.
Hintergrund: Österreich will 2040 klimaneutral sein und 2030 seinen Strombedarf zu 100% aus Ökostrom decken. Dazu ist ein vollständiger Ausstieg aus Ölheizungen bis 2035 und das Verbot von Gaskesseln im Neubau ab 2025 geplant. Abgesehen vom Klimaschutz muss auch die Abhängigkeit von Russland und den Nahost-Staaten verringert werden.

Die Gesetzeslage in Niederösterreich erlaubt es der EVN, auch ohne Einwilligung der Gemeinde das Kraftwerk auf den erwähnten Standort zu bauen. Jedoch ist der EVN an einem guten Einvernehmen mit der Gemeinde gelegen. Es besteht daher die Chance, eine vorteilhafte, zufriedenstellende Lösung für die Bevölkerung zu erreichen.


Karl Wagner

Umweltgemeinderat

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