23 Mai 2020

Die Wissenschaft. Gegnerin oder Verbündete? Je nachdem...



Dieser Beitrag enthält keine Antworten.

Die Erderhitzung ist eines der am besten erforschten Phänomene. Nach einigen Jahrzehnten steht der menschliche Anteil daran fest. Neunundneuzig Prozent der weltweiten Forschung – vertreten durch das International paneel on climate change (IPCC) sagen uns, dass wir bis 2050 keine Treibhausgase mehr produzieren dürfen. Dazu müssen wir von fossilen Brennstoffen Abstand nehmen. Eine Energiewende hin zu erneuerbaren Energiequellen ist die einzige und letzte Chance, um unser Überleben auf der Erde zu sichern.

Es ist schon erstaunlich, dass wir uns – nachdem wir der Wissenschaft und Forschung nachweislich so viel verdanken – Gesundheit, Hygiene, Medizin, Weltraumerforschung, Waschmaschine, Computer, Handy, Automobil, Energie, Glühlampen, Telefon und was weiß ich, was noch alles – so schwer tun, ihr die Klimakrise abzunehmen. Nun ja, jetzt nicht mehr so wie früher, immerhin merkt man das auch in Österreich am letzten Wahlergebnis, das uns Grüne aus dem Outback direkt in die Regierung katapultierte. Aber trotzdem.

Erstaunlich ist es auch, betrachtet man die Gläubigkeit hinsichtlich der Homöopathie. Klar, die hat mit der Klimakrise nichts zu tun, wohl aber mit Vertrauen zur Wissenschaft an sich. Menschen, die an die Wirksamkeit der Homöopathie glauben, verachten den größten Teil der Wissenschaft. Denn die ist diesbezüglich mehr als skeptisch. Gleichzeitig glauben viele der Homöopathiegläubigen an das Vorhandensein der Klimakrise und verdammen alle, die ihnen da nicht folgen als Klimaleugner, als Fakenewsverbreiter, ja als verbrecherische Opportunisten, die unsere Welt gegen die Wand fahren werden. Und mit Recht, wie ich meine. Heutzutage noch immer den menschenverursachten Klimawandel nicht zu sehen, zeugt entweder von extremer Uninformiertheit und Ignoranz oder von verbrecherischer Leugnung wider besseres Wissen.

Ein weiteres interessantes Thema ist das Impfen. In unseren Breiten gibt es keine Kinderlähmung und fast keine Masern mehr. Auch die Diphterie hat sich schon länger bei uns nicht mehr gemeldet. Verdanken dürften wir das wohl der Impfung. Dank der medizinischen Forschung ist eine ganze Liste gefährlicher Krankheiten bei uns ausgerottet. Und doch gibt es eine Impfgegnerschaft. Eine Minderheit, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, fast missionarisch auf die Verderblichkeit von Impfungen hinzuweisen.

Fassen wir also zusammen:

Alle Klimaforscher, Physiker, Chemiker, Meteorologen und andere Naturwissenschaftler, die sich mit der Erderhitzung befassen, sind ehrlich, integer und unbestechlich. Bis auf das eine Prozent, das den Klimawandel leugnet.

Alle Mediziner, Pharmakologen, Virologen, Epidemiologen, etc… sind von der Pharmaindustrie bestochen oder skrupellose Geschäftemacher. Bis auf die Minderheit der Homöopathiebefürworter oder die Minderheit der Impfgegner unter ihnen.

Kann man sich mit diesem Rückschluss wohl fühlen? Eher nicht. Aber wie schon eingangs erwähnt: Antworten gibt es hier nicht.

08 Mai 2020

Gott spielen



Im Jahr 2031 rast ein Zug um die Welt. An Bord sind die einzigen Überlebenden. Sie würden sterben, wenn der Zug anhielte. Denn Wissenschaftler hatten ein Jahrzehnt zuvor versucht, mit Chemikalien in der Erdatmosphäre den Klimawandel zu stoppen. Der Ausgang des Experiments war fatal. Die Forscher leiteten eine globale Eiszeit ein. Das ist der Plot der Hollywood-Distopie „Snowpiercer“.
Tatsächlich versuchen sich Forscher heute als Weltingenieure, die in globale Naturprozesse eingreifen. Geoengineering wird auch in vernünftigen Wissenschaftskreisen durchaus ernst genommen.
Die Möglichkeiten technischer Klimamanipulationen sind vielfältig, wobei das Anpflanzen von Biomasse noch zu den bodenständigeren Varianten gehört. Dazu wären riesige Flächen nötig, die dann für die Ernährung verloren wären. Denn diese Pflanzen würden nach der Ernte verbrannt und das dabei entstehende Kohlendioxid aufgefangen und unterirdisch deponiert werden. Zu den radioaktiven Abfällen aus unseren Atomkraftwerken kämen dann noch als kleine Draufgabe Massen von CO2 dazu.
Selbst das massenhafte Anpflanzen von Wäldern als CO2-Speicher findet nicht nur Fürsprecher, weil dadurch helle Flächen dunkler werden und die Erde somit mehr Wärme aufnehmen würde.
Gravierender sind Gedankenspiele über Mauern am Meeresboden. Bis zu 100 Meter hohe Mauern im Meer vor Gletschern sollen das warme Wasser am Meeresboden davon abhalten, in das Eis einzudringen und es zum Schmelzen zu bringen. Manche Gletscher sind 100 Kilometer breit, das Baumaterial würde alles in den Schatten stellen, was auf der Erde je erbaut wurde.
Es gibt noch weitere phantastisch anmutende Ideen wie das Ausbringen von Schwefelpartikeln in der Atmosphäre, um Sonnenlicht fernzuhalten oder das Aufhellen von Wolken durch Aufwirbeln von Aerosolen über den Ozeanen.
„Hybris“ oder auch „Playing God“ nennen Kritiker diese Eingriffe in die Natur, also in die Klima- Wasser- und Lebenskreisläufe des Planeten, wobei die Wissenschaft derzeit noch weit davon entfernt ist, diese Kreisläufe wirklich zu verstehen. Wenn es beispielsweise in China kühler wird, gehen dann in Indien die Reisfelder kaputt? Wer entscheidet, was wie wo und wie lange gemacht wird?

Wir müssten dazu eine Weltregierung haben, die gegen jegliche Form von politischer Einflussnahme das Geoengineering regulieren würde. dazu kommt, dass das nie testbar sein wird. es gibt keinen Testfall, es gibt nur den Anwendungsfall (Lilli Fur von der Heinrich-Böll-Stiftung).

Schwerwiegend ist auch, dass die Menschen versuchen könnten, mit Geoengineering ihre Maßlosigkeit und Brutalität, mit der sie die Ressourcen der Erde verbrauchen, zu rechtfertigen .

 Jemand schrieb einmal, dass unsere technischen Errungenschaften unserer geistigen Entwicklung weit voraus seien. Erich Kästner verdanken wir die Erkenntnis, wir seien immer noch die alten Affen, nur dass wir nicht mehr auf den Bäumen hocken und Wasserklosetts haben. 
Zugegeben, wir sind dabei, die Differenz zu verringern. Es müsste nur schneller gehen.



02 Mai 2020

Aus dem Parlament - Für die Umwelt

Blick Richtung SitzungsteilnehmerInnen mit erweitertem Sitzabstand im Plenum und auf der Besuchergalerie



Der Nationalrat beschloss parteiübergreifend, die Klimaschutzmaßnahmen der Regierung zu unterstützen. Ein gutes Zeichen und ein Schritt, der Hoffnung macht. Die Zivilgesellschaft muss das weitere diesbezügliche Vorgehen im Auge behalten und keinen Zweifel daran lassen, dass Klimaschutz nach wie vor ein wichtiges Anliegen ist. Damit unterstützen wir unsere Gesundheitsministerin und alle in der Regierung und in den Ämtern, denen an einer menschengerechten Umwelt gelegen ist. Hier der Originaltext aus der Parlamentskorrespondenz.

Umwelt
So hat sich der Nationalrat für ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen zum Erreichen der Klimaziele ausgesprochen. Das Vorhaben der Regierung, verschiedene Sektoren wie das Energiesystem und den Infrastrukturbereich klimagerecht umzubauen, CO2-Emissionen weiter zu reduzieren und systematische Klimachecks durchzuführen, soll unterstützt werden. Nicht nur Gesetze und Verordnungen, auch Förderrichtlinien und Investitionen des Bundes sollen demnach auf ihre Klimaverträglichkeit abgeklopft werden. Auch im Unterricht sollen Klima- und Umweltschutz eine gewichtigere Rolle spielen.
Grundlage waren dafür zwei Anträge der SPÖ, die selbst jedoch keine Mehrheit fanden. Zum einen hat die SPÖ die Diskussion rund um einen geplanten Busparkplatz am Innsbrucker Hofgarten aufgegriffen, um Klimachecks vor der beabsichtigten Versiegelung von Flächen, die dem Staat gehören oder vom Bund verwaltet werden, einzumahnen. Zum anderen ging es der SPÖ um die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben des Klimaschutzgesetzes und des Finanzausgleichsgesetzes.
Auch das im Regierungsprogramm verankerte Bekenntnis zu gesunden Böden und zu einer zukunftsfähigen Raumordnung wird von Seiten der Abgeordneten breit unterstützt. Konkret spricht sich der Nationalrat für die Erarbeitung einer österreichweiten Bodenschutzstrategie, ein bundesweites Monitoring zum Bodenverbrauch, eine Stärkung der überregionalen Raumplanung und die Förderung von Brachflächenrecycling aus. Ausgangspunkt für diesen Vorstoß bildete ein NEOS-Entschließungsantrag für eine Bundesstrategie für Raumordnung und Flächenmanagement sowie ein entsprechendes Bundesrahmengesetz, der im Plenum in der Minderheit blieb.

Umweltbericht 2024

Der heurige Umweltbericht befasst sich intensiv mit der neuen niederösterreichischen Raumordnung und der dazugehörigen Strategischen Umweltp...