27 April 2020

Strukturwandel statt Erhalt. Das Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung





Ein optimistischer Ausblick des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung in Potsdam. Es weist nach, dass vergangene Krisen immer wieder Verbesserungen der Umweltsituation mit sich gebracht haben.

Während der Krisen sanken die Emissionen, stiegen aber nicht in gleichem Maße an, nachdem sich die Wirtschaft wieder erholt hatte. Der Grund ist darin zu suchen, dass ineffektive Industrien nicht überlebten und der Wiederaufbau mit einer Modernisierung und einem Strukturwandel einherging.
Darin ist die Chance zu sehen, die auch in der auf uns zukommenden schweren Wirtschaftskrise liegt.

Videokonferenzen statt ständige Kurzflüge könnten weiterhin genutzt werden. Aus Kostengründen und weil man sich einfach daran gewöhnt hat.

Viele Kohlesektoren hatten bereits vor Corona zu kämpfen, und Kohlekraftwerke werden bei Nachfragerückgang oft als erste abgeschaltet. Wind- und Solarenergie sind bereits jetzt die kostengünstigsten Kilowattstunden und ohne gezielte Förderung der Kohlekraft werden sie die Lücke schließen. Der Verzicht auf klimapolitische Maßnahmen zur Einsparung von Kohle, wie einige vorgeschlagen haben, ist daher nicht nur kontraproduktiv, sondern sinnlos. Der Kohlesektor ist bereits im Niedergang begriffen und jede Unterstützung für den Aufschwung wird seinen endgültigen Untergang nur hinausschieben.

Mit engagierten politischen Maßnahmen können Konjunkturfonds eine entscheidende Rolle spielen, um Wachstum und grüne Transformation zu verbinden. Die E-Mobilität ist aus ökologischer Sicht ein offensichtlicher Kandidat dafür. Auch werden öffentliche Investitionen in umweltfreundliche Infrastruktur wie Eisenbahnen, sowohl Nah- als auch Fernverkehrs-Hochgeschwindigkeitsverbindungen Wachstum bringen und gleichzeitig unsere Verkehrsprobleme lösen.

Auf lokaler Ebene sind öffentliche Investitionen für den Umbau unserer Städte zu menschenfreundlicheren, grüneren Orten eine weitere Option.

Die Gesellschafts- und Wirtschaftskrise wird hart sein. Aber es gibt echte Chancen für einen grünen Aufschwung, wenn der Strukturwandel und nicht der Erhalt das Leitprinzip unseres Handelns ist.
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Karl Wagner

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