Ein optimistischer Ausblick des Instituts für
transformative Nachhaltigkeitsforschung in Potsdam. Es weist nach, dass
vergangene Krisen immer wieder Verbesserungen der Umweltsituation mit sich
gebracht haben.
Während der Krisen sanken die Emissionen,
stiegen aber nicht in gleichem Maße an, nachdem sich die Wirtschaft wieder erholt hatte.
Der Grund ist darin zu suchen, dass ineffektive Industrien nicht überlebten und
der Wiederaufbau mit einer Modernisierung und einem Strukturwandel einherging.
Darin ist die Chance zu sehen, die auch in der
auf uns zukommenden schweren Wirtschaftskrise liegt.
Videokonferenzen statt ständige Kurzflüge könnten
weiterhin genutzt werden. Aus Kostengründen und weil man sich einfach daran
gewöhnt hat.
Viele Kohlesektoren hatten bereits vor Corona
zu kämpfen, und Kohlekraftwerke werden bei Nachfragerückgang oft als erste
abgeschaltet. Wind- und Solarenergie sind bereits jetzt die kostengünstigsten
Kilowattstunden und ohne gezielte Förderung der Kohlekraft werden sie die Lücke
schließen. Der Verzicht auf klimapolitische Maßnahmen zur Einsparung von Kohle,
wie einige vorgeschlagen haben, ist daher nicht nur kontraproduktiv, sondern
sinnlos. Der Kohlesektor ist bereits im Niedergang begriffen und jede
Unterstützung für den Aufschwung wird seinen endgültigen Untergang nur
hinausschieben.
Mit engagierten politischen Maßnahmen können
Konjunkturfonds eine entscheidende Rolle spielen, um Wachstum und grüne
Transformation zu verbinden. Die E-Mobilität ist aus ökologischer Sicht ein
offensichtlicher Kandidat dafür. Auch werden öffentliche Investitionen in
umweltfreundliche Infrastruktur wie Eisenbahnen, sowohl Nah- als auch
Fernverkehrs-Hochgeschwindigkeitsverbindungen Wachstum bringen und gleichzeitig
unsere Verkehrsprobleme lösen.
Auf lokaler Ebene sind öffentliche
Investitionen für den Umbau unserer Städte zu menschenfreundlicheren, grüneren
Orten eine weitere Option.
Die Gesellschafts- und Wirtschaftskrise wird
hart sein. Aber es gibt echte Chancen für einen grünen Aufschwung, wenn der Strukturwandel
und nicht der Erhalt das Leitprinzip unseres Handelns ist.
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Karl Wagner
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