30 Mai 2019

Müssen wir uns um unsere Bäume sorgen?



Unser Baumbestand ist beeindruckend. Das sagt nicht irgendwer, sondern der Repräsentant von Natur-im-Garten und der Vorsitzende des Klimabündnisses Österreich, Rainer Handlfinger, gleichzeitig Bürgermeister von Obergrafendorf. Eine Gemeinde, die schon sehr weit in Richtung Energieeffizienz und Klimaschutz unterwegs ist. Ein Lob, das auch deshalb glaubwürdig ist, weil es von Unbeteiligten kommt. Von Menschen, die keine Veranlassung haben, uns Honig ums Maul zu schmieren. Natürlich freue ich mich darüber. Es war auch eine Bestätigung meiner eigenen Beobachtungen, wenn ich durch den Ort und seine Außenbereiche spaziere. Gerade jetzt, im Frühjahr, wo alles sprießt und grünt und in Saft steht, sind die grünen Wände besonders eindrucksvoll, sei es als Alleen, Windschutzgürtel oder Aulandschaften entlang der Flussläufe. 

Trotzdem - ein leises Gefühl der Sorge beschleicht mich. Dieser Grünbestand bedeutet auch die Verantwortung, ihn zu erhalten. Zu erhalten heißt zum Beispiel, ihn auch zu erneuern. Mit Augenmaß die Balance zwischen Sicherheit in frequentierten Bereichen und Naturerhalt wahrzunehmen. Aber auch kranke und sterbende Bäume entsprechend zu ersetzen. Wird das getan? Da gibt es verschiedene Ansichten.

Die einen sagen, wenn es so weiter geht, werden wir den Grünbestand nicht halten können. Sie kritisieren die ihrer Meinung nach zu leichtsinnige Fällung von Bäumen zu Gunsten der Sicherheit am Straßenrand. Die anderen bezeichnen diesen Vorwurf empört als eine Unterstellung, die nur von Unwissenden und Quertreibern kommen kann. 

Der Graben zwischen diesen beiden Gruppen existiert schon seit vielen Jahren und scheint unüberwindlich zu sein. Aber nicht alles ist so, wie es scheint. Der Graben ist schnell zugeschüttet, wenn man kommuniziert. Einfach direkt miteinander redet. Keine Angst vor Konfrontation hat, seine Meinung sagt, aber im direkten Austausch

Als Umweltgemeinderat tat ich hier den ersten Schritt und besuchte den Leiter des Bauhofs, Wolfgang Steindl um mit ihm über Maßnahmen zu sprechen, die einerseits dazu angetan sind, unseren Grünbestand zu erhalten und ihn vielleicht noch auszubauen und andererseits vertrauensbildend gegenüber der Bevölkerung zu wirken. Mein erster Eindruck war durchaus positiv. Vielleicht haben nicht alle die gleiche Ansicht, wie die Natur geschützt und erhalten werden kann, aber dass das nötig ist, darüber gibt es - wie ich glaube - Konsens. Vielleicht nicht mit allen, aber doch mit vielen. Und das sollte uns verbinden. 

Alles weitere demnächst in diesem Blog. 

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