Eine interessante Entscheidung in Innsbruck:
Zum Zwecke der Eindämmung von Versiegelung und Stärkung des leistbaren Wohnraums wurden Bausperren verhängt. Bauland, das bereits seit über 15 Jahren gewidmet ist, soll für eine verdichtete geförderte Bebauung bestmöglich vorbereitet werden. Die Stadt will mit diesen Bausperren Grundstücke mobilisieren und leistbares Wohnen ermöglichen. Dass sich die Betroffenen das nicht gefallen lassen, davon dürfte auszugehen sein. Werden die Grundeigentümerinnen und -eigentümer mit sich reden lassen? Wird es Kompromisse geben? Wenn ja, wie werden sie aussehen? Für Biedermannsdorf eine spannende Frage.
Biedermannsdorfer Bausperre.
Denn eine Bausperre (zwei Jahre) gab es auch bei uns, allerdings gebar die lange Sperre eher eine Maus. Nachdem erstmal ein Jahr verstrich, an dem gar nichts passierte (der Bauausschuss wurde nicht einberufen), traf man sich dann doch. Wenn ich daran zurückdenke, fallen mir zuerst die Diskussionen über Zaunhöhen ein. Ein Fokus, der im ersten Drüberschauen einerseits lächerlich anmutet angesichts der Aufgaben, die eine Gemeinde hinsichtlich Umweltschutz und Lebensqualität hat.
Der Hang zur Einigelung und Abgrenzung.
Andererseits habe ich wenig Lust, meine Spaziergänge durch graue, zwei Meter hohe Wände zu absolvieren, die noch dazu zur Hitzeentwicklung im Sommer beitragen. Was sagt das eigentlich über eine Gesellschaft aus, dass es Verordnungen braucht, die das Ortsbild gegen den Einigelungshang verteidigen sollen? Oder gegen den Hang, halben Gärten durch Zubetonieren ihrer nützlichen Umweltfunktionen zu berauben? Darüber sollten wir nachdenken.
Die Grüne Infrastruktur.
Nachdenken sollten wir aber auch darüber, wie wir eine grüne Infrastruktur in unserem Ort erhalten und ausbauen können. Auch da gab es eine längere Prozedur im Bereich unseres Mühlbachs, wo ebenfalls eher eine Maus herauskam. Ich erinnere mich an den mutigen Entwurf, über den ich mich gefreut hatte und leider auch daran, wie er zunichte gemacht wurde. Meiner Meinung nach auch deshalb, weil die Betroffenen von Beginn an nicht einbezogen waren. Was ein Fehler war. Schließlich greifen solche Bestimmungen relativ tief in die Privatsphäre der Grundbesitzer:innen ein. Wenn ihnen untersagt wird, einen bestimmten Anteil ihrer Gründe nicht mehr bebauen zu dürfen, könnte das den Wert des Grundstücks mindern. Und Geld spielt bekanntlich in unserer Wohlstandsgesellschaft eine nicht untergeordnete Rolle. Meine Hoffnung, dass es eine zufriedenstellende Lösung geben wird, lebt aber weiter. Zumal der neu besetzte Gemeinderat vor allem der SPÖ einen starken Bezug zum Mühlbachbereich hat.
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