Derzeit ist zu lesen, dass Ziegelwerke wegen zurückgehender Auftragslage stillstehen. Ich sehe das ambivalent. Eben wurde uns wieder eindrucksvoll und dramatisch vor Augen geführt, wohin exzessive Versiegelung, wie sie in Österreich vorherrscht, führt. Existenzen werden durch Flutkatastrophen vernichtet, es gibt sogar Todesopfer.
Es ist richtig, dass der Grund dafür die Klimaerhitzung ist. Weil sich das Mittelmeer erwärmt, verdunstet mehr Wasser, das die warme Luft vermehrt aufnehmen kann. Das führt dann zu Starkregen. Alles klar. Nur kann das so nicht allein stehen bleiben. Dazu gehört auch, dass wir mit unserer Zubetonierungswut verlässlich dafür sorgen, dass das viele Wasser nicht versickern kann, was zur Überlastung der Kanäle und Flüsse führt. Die Folgen sind bekannt.
Was in den Köpfen endlich ankommen muss: Die Klimakrise allein ist es nicht. Es gibt einen starken Eigenanteil an Verantwortung für die regelmäßig wiederkehrenden Flutkatastrophen.
Politiker, die jetzt voller Mitgefühl Hilfe versprechen, die sowieso selbstverständlich ist, sind für mich ein bigottes Zerrbild. Zumal, wenn sie Parteien angehören, die in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend zur jetzigen Situation beigetragen haben.
Besonders brisant wird es, wenn dieselben Politikerinnen und Politiker bedauern, dass die Bauwirtschaft einen negativen Verlauf nimmt. Also besser weiterversiegeln?
Rechtzeitig vorsorgen, dass die Herstellung von Windrädern, der Öffi-Ausbau, die Altbausanierung, verstärkte Investitionen in Heizungsumstellung und vieles mehr den ausufernden Neubau ersetzen, wäre gut gewesen. Auch eines ihrer vielen Versäumnisse aus der Vergangenheit, die uns heute zu schaffen machen.
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