01 Februar 2021

In einer anderen Welt




Das Berufungsgericht in Den Haag verurteilte den Konzern Shell für die von ihm verursachten Umweltschäden in Nigeria aufzukommen und die Betroffenen entsprechend zu entschädigen. Das Gericht urteilte, der Konzern habe eine Sorgfaltspflicht. Traurig, dass Shell zu einer selbstverständlichen Handlungsweise "verurteilt" werden muss. Traurig auch, dass die Öllecks, die die Umwelt verseuchten, bereits 2004, bzw. 2005 entstanden sind. So lange Jahre mussten die Bauern warten.

Shell sperrte sich nicht aus Geldmangel gegen dieses Urteil, sondern sie befürchten, dass auch andere Geschädigte ihre Forderungen stellen werden. Ein Geständnis, noch mehr Sünden dieser Art begangen zu haben und zu begehen?

Da ist er wieder, dieser Satz: "Da könnt ja jeder kommen." Er passt gut zu dem gleich unseligen Satz "Was hab ich davon?" Zwei Sätze, die in unserer an Narzissmus erkrankten Welt leider viel zu oft vorkommen.

In einer anderen Welt wären die nigerianischen Bauern seit Jahren entschädigt ohne Gerichte bemüht zu haben.

In einer anderen Welt gäbe es im Nigerdelta wie auch in vielen Teilen unserer Welt längst kein ölverseuchtes Ödland mehr, sondern blühende Wälder und Felder.

In einer anderen Welt liebten die Menschen ihre Heimat, denn sie könnten dort in Freiheit, Sicherheit und Frieden leben.


Daher gäbe es in einer anderen Welt keine Massenflucht. Menschen kämen aus friedlichen Ländern mit der Absicht zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Gesellschaftliche Diversität wäre ein erstrebenswertes Ziel.


Daher wäre es in einer anderen Welt selbstverständlich, ein in Österreich geborenes 12-jähriges Mädchen zu schützen, zu fördern und es mitsamt seiner Familie willkommen zu heißen. Wo immer sie auch herkommen.

In einer anderen Welt wäre Konfrontation durch Kooperation ersetzt. In Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

In einer anderen Welt würden die Menschen den Lebensraum Erde mit anderen Lebewesen teilen und ihnen das Recht auf Leben und Wohlergehen zugestehen, auch, weil sie wüssten, dass nur dieses Verhalten ihr eigenes Überleben garantiert.

Eine Utopie? Eine realistische Utopie. Das ist es, wo wir hin müssen. Jeder kleine Schritt ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Wir alle können Kommunikatoren und Leistungsträger sein. Offen für Neues. Um unser Leben, unseren Wohlstand zu bewahren, aber auch, um unsere Zukunft zu sichern.











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