23 Oktober 2019

Warum Bäume wichtig sind - Natur-im-Garten-News


Immer wieder weise ich als Umweltgemeinderat auf die Wichtigkeit von Bäumen im Siedlungsgebiet hin. Auch in dem in Arbeit befindlichen Biedermannsdorfer Klimamanifest wird eine Aufforstung dringend empfohlen. Natur-im-Garten hat nun ebenfalls einen Artikel über dieses Thema verfasst, der es wert ist, hier wiedergegeben zu werden.

Bäume spielen eine wichtige Rolle um die Siedlungsgebiete klimafit zu machen.
  • Über ihre Blattoberfläche lassen sie Wasser verdunsten und kühlen damit die Luft.
  • Sie filtern Schadstoffe und Feinstaub.
  • Sie speichern sehr viel Wasser und sorgen so für ein zeitverzögertes Abrinnen.

Wir kennen mittlerweile zur Genüge die Hitzewellen im Sommer, die oft mit extremem Starkregen beendet werden. Auf versiegelten Flächen fließt das Wasser rasch ab und belastet das Kanalsystem. Die Hochwassergefahr in angrenzenden Fließgewässern steigt.

Pflanzen halten einen Teil des Wassers an der Oberfläche des Pflanzenkörpers (Blätter, Rinde) zurück. In einem durchwurzelten Substrat kann außerdem Wasser aufgenommen und in anschießenden Hitzeperioden wieder durch die Pflanzen verdunstet werden.
Kletterpflanzen und begrünte Dächer haben eine ähnliche Funktion.

  • Ein Baum mit einer Wurzelmasse von 500 kg verhindert den Abfluss von 70.000 Liter Wasser pro Jahr.

Leider wurde bisher im öffentlichen Grünraum oft zu wenig Rücksicht auf den unterirdischen Wurzelbedarf alter Bäume genommen.

Wohl jeder/jede hat schon sich hochwölbendem Asphalt wegen einer viel zu kleinen Wurzelscheibe gesehen. Die Folge sind kranke Bäume, die nach 30, 40 Jahren absterben.

Natur-im-Garten empfiehlt, bei ausgewachsenen Straßenbäumen 0,75m³ Wurzelraum pro Quadratmeter Kronenprojektionsfläche zur Verfügung zu stellen. Je nach Baumart sind das bis zu 60m³.
Die Kronenprojektionsfläche ist jene Fläche, welche parallele Strahlen von der Krone am Boden als Schatten abbilden würden.

Wenn Sie mehr lesen wollen: Baumpflanzungen als Wasserspeicher

Karl Wagner



22 Oktober 2019

Gute Ideen - Sieg und Niederlage im Gemeinderat.




Gute Ideen, die aufgegriffen werden, haben einen Sieger. Das ist gut so. Leider fühlen sich die, deren Idee nicht so gut war, oft als Verlierer. Das ist schlecht.
Sieger sind nämlich auch die, die bessere Lösungen akzeptieren.

Ein gutes Beispiel ist das Bauvorhaben Wiener Straße. 
Dort hat die Gemeinde vor, der Baugenossenschaft Heim einen am Rande der Straße gelegenen 410m² großen Waldstreifen zu schenken, damit diese sich bereit erklärt, andernorts (zentral am Baugrund) einen 390m² großen Spielplatz inklusive Einrichtung zu errichten und öffentlich zugänglich zu machen. Der aber trotzdem durch die Gemeinde instandgehalten werden müsste. Dadurch würde sich Heim die Abschlagszahlung ersparen, die fällig wäre, würde sie den Spielplatz nicht bauen. Die Gemeinde müsste für den verschenkten Grund trotzdem die Immobilienertragssteuer zahlen.

Alternativvorschlag als Ego-Kränkung.
Simone Jagel brachte als Alternaltive den Vorschlag, den 410m² großen Waldstreifen nicht zu verschenken, sondern gegen die für den Spielplatz vorgesehene Fläche zu tauschen. Der 390m²-Grund würde dann der Gemeinde gehören. Eine allfällige Abschlagszahlung durch Heim könnte sie dazu verwenden, den Spielplatz selbst nach eigenem Gutdünken einzurichten. Heim hätte dadurch einen extrem billig erworbenen Grundzuwachs (nur die Abschlagszahlung) von immerhin 410m².  Ein win-win-Ergebnis im Gegensatz zur Ursprungsidee, wo der Gewinner Heim gewesen wäre.

Ein typisches Beispiel für die Konstruktivität der Grünen,
die nicht nur kritisieren, sondern auch Alternativen bieten. Leider fühlten sich die Erfinder der Geschenksidee in ihrem Ego so gekränkt, dass sie brüllten, die Grünen wären überhaupt gegen das gesamte Bauvorhaben. Simone Jagl kostete es eine Sonderportion Kraft und Überredungskunst, sich durchzusetzen, so dass letztendlich das Thema von der Tagesordnung genommen wurde.


Karl Wagner

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