Ein richtiger Bibelspruch, besonders, wenn er gute Nachrichten bewerben soll. Die verschieben Medien ja meist - wenn überhaupt - eher in die Rubrik "Nebenschauplätze". Greenpeace führt sie im Jahresbericht 2024 berechtigterweise an. Die über allen Berichten stehende gute Nachricht ist natürlich, dass es Umwelt-NGO´s wie Greenpeace überhaupt gibt. Angesichts des Versagens großer Teile der Politik in Bezug auf Umweltschutz und Menschenrechte brauchen wir finanzkräftige, personell gut aufgestellte Organisationen, um dieses Versagen wenigstens teilweise auszugleichen.
Aufatmen am Amazonas
Im September 2024 erkannte das brasilianische Justizministerium das Gebiet Sawré Muybu am Tapajós-Fluss im Norden des Landes offiziell als Lebensraum der indigenen Gemeinschaft der Munduruku an. Nach mehr als 15 Jahren Greenpeace-Protest ist dies ein historischer Schritt für die Menschenrechte und den Schutz von 178.000 Hektar intaktem Regenwald. Die rechtliche Anerkennung des Gebietes ebnet den Weg für die offizielle Ausweisung als indigenes Schutzgebiet – ein entscheidender Hebel gegen industrielle Großprojekte.
Zum Vergleich: Das Klimabündnis Österreich hat maßgeblich dazu beigetragen, dass im Bereich des Rio Negro im Norden Brasiliens ein Gebiet von 135.000 km² dauerhaft unter Schutz gestellt wurde. Auch das Klimabündnis gehört zu den oben erwähnten wichtigen NGO´s.
Etappensieg in Zentralafrika
Im Oktober 2024 hat die Regierung der Demokratischen Republik Kongo die Ausschreibungen für 27 Öl- und drei Gasfelder gestrichen – teils waren diese mitten im arten reichen Regenwald des Kongobeckens geplant. Greenpeace hat bereits seit 2022 auf gravierende Unstimmigkeiten im Ausschreibungsverfahren und die Risiken für Artenvielfalt, Klima und lokale Gemeinschaften hingewiesen. Die Entscheidung ist ein großer Erfolg für Umwelt- und Klimagerechtigkeit auf dem afrikanischen Kontinent.
EU-Renaturierungsgesetz
für den Umweltschutz besonders wichtig ist das Renaturierungsgesetz. Konkret soll das Gesetz die Artenvielfalt auf Agrarflä chen verbessern, Bestäuber schützen, Städte begrünen, Flüsse durchlässiger machen, Moore wiedervernässen und naturnahe Wälder fördern. Das ist dringend nötig: In Österreich sind achtzig Prozent der geschützten Flächen in schlechtem Zustand, zahlreiche Tierarten sind bedroht. Und: Die Klima- und Artenkrise verschärfen sich gegenseitig – nur eine intakte Natur kann beide Krisen bewältigen. Dieses Gesetz ist ein Meilen stein für Umwelt, Klima und eine lebenswerte Zukunft.
Weitere Themen des Berichts befassen sich mit EU- und lokalen Themen wie Waldschutz, dem Mülldeponie-Skandal in St. Pölten, Plastikmüll und vieles mehr. Es lohnt sich, ihn zu lesen, um eine Sichtweise abseits herkömmlicher Medien kennenzulernen.
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