28 Juni 2023

Repaircafé Biedermannsdorf

 


Sind wir eine Wegwerfgesellschaft? Werfen wir uns jetzt bald selber weg? 

“Reparieren zahlt sich nicht aus, kauf dir ein Neues”, ist ein viel gebrauchter Satz in unserem täglichen Leben. Wirklich? Nein, es gibt immer mehr Menschen, die da nicht mitmachen wollen. Die EU-Kommission hat einen viel diskutierten Vorschlag zum "Recht auf Reparatur" vorgelegt. Der scheint zwar noch nicht ausgegoren, aber immerhin. In Österreich sind wir schon weiter und haben bereits den Reparaturbonus (www.reparaturbonus.at), der hilft, die Instandsetzung unserer Geräte preisgünstiger zu gestalten.

Aber auch viele Kommunen haben sich entschlossen, Zeichen gegen Überkonsum und Verschwendung zu setzen. Sie tun das mit der Gründung von Repaircafés. Einige der Gemeinden rund um uns, wie Hennersdorf oder Mödling sind bereits Repair-Café-Gemeinden.

Ein Repaircafé ist nicht nur eine Reparaturwerkstatt, sondern eben auch ein Café, wo man sich trifft, Neuigkeiten austauscht, über den Urlaub erzählt und was es sonst noch so gibt. Und das alles ganz ohne Facebook und Twitter! Nebenbei oder auch hauptsächlich - das weiß man vorher nie so genau - werden auch mitgebrachte defekte Kaffeemaschinen, Staubsauger, Mixer und Co repariert oder zumindest ihr Zustand beurteilt, sollte die Reparatur zu kompliziert sein.

Die natürliche Heimat so eines Projekts ist - wie kann es anders sein - unser Perlashof. 

Wollen Sie mitwirken? Dann rufen Sie an oder schreiben Sie uns per E-Mail. Es sind keine Professionisten erforderlich, sondern lediglich kommunikative Menschen mit mehr oder auch weniger handwerklichem Geschick (wie auch der Verfasser 🌝). 

Im Herbst wird es ein erstes Treffen geben. Der Termin wird noch über eine Gemeindeaussendung bekannt gegeben. Bis dahin hoffen wir auf rege Zustimmung und viele Meldungen. Wir - das sind die Bildungsbeauftragte der Gemeinde, Ingrid Maierhofer und Umweltgemeinderat

Karl Wagner

Mobil: 0699 133 26 421

Mail: karlwagner306@gmail.com


13 Juni 2023

Lasst die Natur leben. Sie ist auch unser Leben.

Regen und Wärme haben dem Wachstum in der Natur einen kräftigen Schub verliehen. Alles - wirklich alles – wächst und wächst. In meinem Garten wächst es mir über den Kopf. Der Hasel, die Berberitzen, die Rosen, der Hartriegel, die Akelei, der Liguster am Zaun. Ich komm mit dem Schneiden und Mähen kaum nach. Gut, dass ich wilde Ecken im Garten habe, die wenig Arbeit verursachen. Das Kleingetier fühlt sich offenbar wohl dort. Der Igel, die Schlange im Biotop, der Frosch, die Kröte, die Molche. Ob sich die vertragen? Man wird sehen. Ich mische mich da erstmal nicht ein. Ach ja, die Wasserflöhe nicht zu vergessen. Ich glaube, die sind was Leckeres für Libellen. Die schauen auch hin und wieder vorbei.

Der Feigenbaum wächst auch wie irre. Schau ma mal, wie das Wetter verläuft in den nächsten Monaten. Es scheint, dass es sich für das Wohl der Feigenbäume entscheiden wird. Die Ernte wird reich sein.

Rund um die Insektenhotels summt es gehörig. Auch Bienen sind unterwegs. Sie stürzen sich auf die Rosen und auf anderes, das jetzt blüht. Mein kleiner Hügel hinter dem Haus schimmert bereits in Blau- und Rottönen. Die Rosen sind nicht gefüllt, so sind sie für die Bestäuberinsekten zugänglich. Die Goldruten und der Lavendel sind grad damit beschäftigt, aufzublühen.

Wenn ich meinen Garten betrachte, kann es sein, dass für mich die Sorgen um die Klimakrise und das Insektensterben in den Hintergrund treten und ich sie für eine kleine Weile vergessen kann. Auch, wenn ich vor das Haustor trete und das Grün in den Betonritzen der Gehstiege sehe. Wie gut, dass wir Natur-im-Garten-Gemeinde sind und auf Roundup verzichten. Langsam begreifen wir, was wichtig ist. Langsam beginnen wir, einen Löwenzahn, der sich zwischen zwei Pflastersteinen hindurchkämpft, als Helden zu sehen und nicht als Unkraut. Wie die Sonnenblume, die letztes Jahr aus meinem Zaunsockel herausstieg wie die Venus von Boticelli.

Leider gibt es diesbezüglich noch Nachzügler:innen. Manche begreifen noch immer nicht, dass unsere Böden schon lange gegen eine immer noch wachsende Übermacht an Gift ankämpfen. Dass die unverwüstlich scheinende Kraft des Bodens und der verzweifelte Überlebenskampf der Insekten erlahmen. Manche sehen eine kahle, graue Betonlandschaft noch immer lieber als das Gelb des Löwenzahns, das strahlende Weiß der Gänseblümchen oder einfach das frische Grün von Wiesengras. Haben sie in ihren Herzen das gleiche Grau? Die gleiche Eintönigkeit wie die, die sie gerne in ihrer Umgebung sehen? Ich weiß es nicht. Wir können nur hoffen, dass rechtzeitig vor Erreichen der Kipppunkte der Klimakrise und des Artensterbens der positive gesellschaftliche, soziale Kipppunkt kommt, an dem die Menschen das Ruder herumreißen, weil sie erkennen, dass alles, was uns in den letzten 40 Jahren vorausgesagt wurde, auf Punkt und Strich zutrifft. Hoffen wir, dass es dann nicht zu spät ist.

Umweltbericht 2024

Der heurige Umweltbericht befasst sich intensiv mit der neuen niederösterreichischen Raumordnung und der dazugehörigen Strategischen Umweltp...