10 Februar 2023

Argumente gegen Klimaleugner - die armen Kleinen

Die Verzweiflung unter den Klimaleugnern ist groß, denn sie machen sich zunehmend lächerlich mit der Leugnung der Klimakrise. Jetzt suchen sie nach Argumenten, warum sie selbst nichts tun müssen. Da sagen sie halt einfach - wenn sie Österreicher sind: "Was sollen wir schon ändern, unser Anteil am weltweiten Treibhausgasausstoß beträgt ja nur 0,2 Prozent. Sollen doch die Chinesen etwas tun. Oder die Inder. Oder die USA" 

Da muss man schon sehr verzweifelt sein, wenn einem nichts besseres einfällt. Denn diese Aussage meint schlicht und einfach, das Klima solle sich gefälligst an Staatsgrenzen halten. 

Das unschuldige, kleine Österreich kann ja nichts dafür, nicht wahr? 

Unser Bundespräsident nannte so eine Haltung "Schwarzfahrermentalität". Die Straßenbahn kommt eh, wozu soll ich zahlen.

Einige Bemerkungen meinerseits dazu: Die USA, China und Indien sind für etwa die Hälfte der Emissionen verantwortlich. Daher sind für die andere Hälfte alle anderen, also auch Österreich verantwortlich. Es ist nun mal so, dass es außer Österreich noch weitere 167 kleine Staaten gibt, die selbstverständlich nicht aus der Verantwortung entlassen werden können. Die eine Hälfte kann nicht ohne der anderen. 

Ein noch eindeutigeres Bild ergibt sich bei der Betrachtung pro Kopf. Da ist eine Person in Österreich für drei bis vier Mal mehr Treibhausgase verantwortlich wie zum Beispiel ein Inder. Also zum Inder zu sagen, er müsse im Gegensatz zu mir gefälligst seine sowieso ärmliche Lebensweise ändern, weil es so viele Inder gibt, ist schon sehr - na sagen wir mal - gewagt.

Denken wir die Schwarzfahrermentalität doch weiter: Es gibt doch sicher sehr wenige Kutscher in der Welt oder? Die haben sicher unter 0.002 Prozent Anteil an der Klimakrise. Oder die Mormonen. Das sind auch sehr wenige. Oder die Tibeter, die Tartaren, die Schwaben. Oder wie wär´s mit den Rauchfangkehrern? Die Pfeifenraucher sind sicher auch nicht sehr viele. 

Tja - irgendwann haben wir die Weltbevölkerung zusammen. Alle tragen eigentlich nichts bei. 

Argumente gegen Klimaleugner

Es gibt immer noch einige Unentwegte, die sich nicht genieren, mit ihren Halbwahrheiten hausieren zu gehen. Entweder sie wollen uns absichtlich in die Irre führen, oder sie glauben das, was sie sagen, weil sie ihrer Bubble nachplappern. In beiden Fällen sind sie hier nicht die Zielgruppe.

Vielmehr sollen diese Argumente jenen helfen, die sich ernsthaft mit dem Thema Klimakrise auseinandersetzen, mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehen und die Zeichen längst gesehen haben.

Da gibt es nun die häufig hingeworfene Bemerkung, die Nutzung fossiler Brennstoffe ist vernachlässigbar, weil sie nur 3 Prozent des natürlich entstehenden CO2 beträgt. Das ist ein typisches Klimaleugner-Argument. Es ist im Kern richtig, aber nicht in der Aussage, es sei vernachlässigbar.

Auszug aus der Publikation „Wissenschaftlicher Leitfaden zur Klimaskepsis“:

„Die Argumentation funktioniert folgendermaßen: Jedes Jahr blasen wir über 20 Milliarden Tonnen CO in die Atmosphäre. Natürliche Emissionen stammen von Pflanzen und den Ozeanen, die CO abgeben. Die natürlichen Emissionen summieren sich auf 776 Milliarden Tonnen pro Jahr. Ohne ein vollständiges Verständnis für den Kohlenstoffkreislauf, erscheinen unsere Emissionen im Verhältnis zu den natürlichen Beiträgen winzig.

Das fehlende Teil des Puzzles ist, dass die Natur nicht nur CO abgibt - sie nimmt CO auch auf. Pflanzen atmen CO2 ein und riesige Mengen von CO werden in den Ozeanen gelöst. Die Natur nimmt jedes Jahr 788 Milliarden Tonnen auf. Diese natürliche Absorption hält sich mit den natürlichen Emissionen ziemlich genau die Waage. Wir erzeugen also durch unsere zusätzlichen Emissionen insgesamt ein Ungleichgewicht. Auch wenn ein gewisser Teil unseres CO2 durch die Ozeane und Landpflanzen aufgenommen wird, verbleibt doch ungefähr die Hälfte unserer CO -Emissionen in der Atmosphäre.

Durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen ist der Gehalt von CO in der Atmosphäre auf seinem höchsten Stand seit mindestens 2 Millionen Jahren. Und der Gehalt steigt immer noch weiter an! Das Argument "menschliches CO ist unbedeutend" führt in die Irre, in dem es einem nur das halbe Bild zeigt.“

Ich füge hinzu, dass diese Publikation aus Dezember 2010 stammt. Seither haben die menschengemachten Emissionen zu, und die Aufnahmefähigkeit der Natur abgenommen. Alle Angaben in dieser Publikation zum Zustand des Planeten, sind unter diesem Aspekt zu sehen.

Bei Interesse: https://drive.google.com/file/d/160xluabVWxNljLQZ7NuKcfzXB38BkI7W/view?usp=share_link


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