28 Mai 2022

Tempo 80 ist nach wie vor aktuell

Der Bau der Lärmschutzwand an der Ostseite der A2 geht voran. Wir begrüßen diese Maßnahme, die vor allem im Sinne der Anrainerinnen und Anrainer ist, aber auch in einem viel weiteren Umkreis wirkt. Kein Zweifel, der Autobahnlärm wird wohl erträglicher werden. Keinen Schutz bietet sie gegen Schadstoffe, was folgerichtig heißt, dass die Forderung nach Tempo 80 weiterhin zu stellen ist. Denn Reifenabrieb und Aufwirbelung werden durch erhöhte Geschwindigkeit verstärkt. Vor allem die besonders gesundheitsschädliche, weil kleinkörnigere Feinstaubkategorie PM 2,5 ist hier zu beachten

Grober Feinstaub (PM10) bleibt in den Nasenmuscheln, Bronchien und im Rachen hängen. Die kleineren Feinstaub-Partikel (PM2,5) dringen in die Bronchien ein, die ultrafeinen Partikel (PMo,1) gelangen sogar in die Lungenbläschen und in den Blutkreislauf. Sie können zur Verdickung des Blutes führen. Ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle ist die Folge.

Einmal im Blut, können ultrafeine Partikel auch zu anderen Organen wie Leber, Niere, Gehirn oder Herz transportiert werden. Besonders Kinder leiden. Bei ihnen können die Schadstoffe Asthma und Bronchitis verursachen und das Wachstum beeinträchtigen.

Auch das österreichische Umweltbundesamt, ebenso wie die WHO widmen diesem Thema eine hohe Aufmerksamkeit. Es wird betont, dass für die schädliche Wirkung dieser Feinstaubkategorie kein Schwellenwert angegeben werden kann. Das heißt, Belastungen können auch unter den Grenzwerten auftreten. Siehe www.umweltbundesamt.at/umweltthemen/luft/luftschadstoffe/staub/pm25

Ebenso wird bestätigt, dass geringere Geschwindigkeiten grundsätzlich zu einer Reduktion nicht nur des Energieeinsatzes, sondern auch der Abgasemissionen und des Staubs aus Abrieb und Aufwirbelung führen. Siehe auch hier www.umweltbundesamt.at/umweltthemen/mobilitaet/mobilitaetsdaten/tempo

Also gute Gründe, weiterhin für eine Tempobeschränkung auf der A2 einzutreten. Zumal wir verstärkter Lärm- und Schadstoffeinwirkungen infolge der Ausbaupläne des Gewerbegebietes unserer Nachbargemeinde Achau gewärtig sein müssen. Dort errichtet an unserer Ostgrenze die Baustofffirma Sochor ein Auslieferungslager, das einen Zuwachs von ca. 120 Lkw´s pro Tag bedeuten wird. Darüber hinaus vergrößert der Logistiger Wildenhofer sein Areal. Der LKW-Verkehr wird somit massiv zunehmen. Zusätzlich besteht noch immer die Gefahr einer neuen -von Achau forcierten – Umfahrungsstraße, die, von Osten kommend, in die L154 beim Billa-Kreisverkehr münden soll. In diesem Fall könnten Tausende zusätzliche Fahrzeuge die B11 im Süden lahmlegen. Der Versuchung, die Abkürzung durch den Ort zu nehmen, würden wohl viele erliegen.

Angesichts dieses immer stärker werdenden Verkehrsdrucks von Ost und West ist es legitim, sich dagegen zu stellen und alles zu versuchen, unsere Lebensqualität zu erhalten, bzw. zu verbessern. Denn mittlerweile fahren auf der A2 bereits täglich durchschnittlich 200.000 Fahrzeuge. Jährlich donnern 4,4 Millionen Lkw´s über diese Straße, wovon täglich mehrere Hundert in Biedermannsdorf landen. Zum Vergleich: Am Brenner sind es „nur“ 2,2 Millionen.

Die Forderung nach einer Temporeduktion ist daher trotz Lärmschutzwand zu unterstützen. Leider kann sich unsere Regierungskoalition der Meinung der Grünen nicht anschließen. Besonders im Fall der SPÖ ist das durchaus überraschend, hat sich diese Partei doch so massiv gegen den Bau der Biomasse-Anlage stark gemacht, die täglich ganze 15 Lkw´s bedeutet, aber Wärme für 15.000 Haushalte und Strom für 10.000 Haushalte gebracht hätte.

22 Mai 2022

Bausperre in Biedermannsdorf

 

Eine Betonwüste. Keine Chance für Regenwasser, zu versickern. Alles ergießt sich in den Regenwasserkanal. Ein etwaiges Hochwasser entsteht infolge Überlastung der Kanäle. Das muss nicht zwingend in diesem Gebiet sein. Eine der Ursachen ist hier zu sehen. Abgesehen von der unglaublichen Ignoranz der Klimakrise gegenüber. Die künftigen Hitzewellen werden die Bewohnerinnen und Bewohner solcher "Wohngegenden" am schwersten treffen. Menschen, die so etwas planen, sollten sich schämen.


Geringe Abstände zu den benachbarten Grundstücken und Gebäuden. Hässlich. Man fühlt sich in alte Plattenbauzeiten zurückversetzt. Ob hier wirklich auf das "Gute Leben" der künftigen Bewohner-innen Rücksicht genommen wurde? Ganz zu schweigen vom Nutzen für die Gemeinde.


Dieses künftige Bauwerk (siehe letzte Gemeindenachrichten) wurde -wie auch alle anderen hier gezeigten Bauten vor der Bausperre genehmigt. Beziehungsweise musste aufgrund der geltenden Regeln genehmigt werden. Es sieht besser aus als ursprünglich geplant. Aber gut genug? Ansichtssache. 


Im Nordwesten Biedermannsdorfs sind 14,8 Hektar als Bauland-Entwicklungsgebiet gewidmet. Was wird uns hier ins Haus stehen in 10, 20, vielleicht 30 Jahren? Werden wir eine Totalverbauung des Gebiets inklusive Verkehrshölle erleben? Welche politischen Kräfte werden das Sagen haben? Wir Grünen hatten damals, als diese Widmung beschlossen wurde, beantragt, das Gebiet wenigstens auf 7,4 Hektar zu halbieren, wurden jedoch überstimmt. Zum Verständnis: Ein Bauland-Entwicklungsgebiet erleichtert es einer Gemeinde, Bauvorhaben zu planen. Da es künftig mit Recht immer schwerer werden wird, Grünland zu verbauen, wurde dieser Beschluss "vorsorglich" gefasst. 
Umso wichtiger ist es heute, Bestimmungen zu erlassen, die 

Versiegelung und Verkehrslawinen eindämmen und 
die Produktion erneuerbarer Energien fördern. 
Und die langfristig wirken. 

Damit es Fälle wie die hier gezeigten nicht mehr gibt, beschloss die Gemeinde eine vorerst auf zwei Jahre befristete Bausperre, damit die Bauordnung entsprechend evaluiert werden kann. 













Umweltbericht 2024

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