Wie oft sind Glasflaschen wiederbefüllbar? Wie
weit können sie transportiert werden ohne Schaden an der Umwelt anzurichten?
PET als Mehrwegflasche? Was ist mit Tetrapaks? Sind die schlecht? Viele Fragen,
die sich umweltbewusste Konsumenten immer wieder stellen müssen.
In unserer Zeit ist die Verpackung fast schon
wichtiger als der Inhalt. Kein Wunder, bei der Größe der Plastikinseln in den
Ozeanen (in der Größe Frankreichs).
Radlberger-Chef Martin Forster lehnt sich aus
dem Fenster und ist auch gleich vor den Vorhang zu bitten. Bis Februar 2020
will er Plastik bei seinen Limonaden zur Gänze ersetzen. Er investiert 25 Mill.
Euro in eine Abfüll- und Waschanlage im niederösterreichischen Unterradlberg. Nur
bei 0,5 Liter-Flaschen zum Mitnehmen bleibt er bei Plastik. Auf die bange
Frage, was denn die Kunden dazu sagen werden, wenn sie schwere Glasflaschen
schleppen sollen:
„Ein Risiko ist es. Aber es ist Zeit, es einzugehen.“
Die
Antwort eines echten Unternehmers mit Verantwortung.
Was sagt Greenpeace dazu?
Für diese NGO sind
nachgewiesenermaßen vertrauenswürdige Fachleute tätig, die wissen wovon sie
reden. So auch Herwig Schuster, Umweltchemiker. Er sagt,
Mehrwegflaschen seien
der Umweltsieger. Allerdings sollten sie durch den hohen Energieaufwand bei der
Erzeugung mehr als zehn Mal wieder befüllt und nicht weiter als 300 Kilometer
transportiert werden. Sonst sorge das hohe Gewicht beim Transport für zu viel Energieverbrauch.
Ökologisch katastrophal sei Glas-Einweg.
Pet als Mehrwegflasche überträfe durch das
geringe Gewicht sogar Glas-Mehrweg, sagt Schuster – theoretisch, denn es gib
keine in Österreich. Angesichts des schlechten Images von Plastik werde sich
das nicht so schnell ändern. Das große Risiko bei Pet-Flaschen ist, dass sie
nicht alle zurückkommen und sie im Handel in weiteres Plastik gewickelt sind
und nicht in einer Mehrwegkiste.
Dann wären da noch die Tetrapaks. Die seien
gar nicht so schlecht, wenn sie mit Plastik beschichtet sind, da könne man beim
Recyceln den Karton trennen. Weit umweltschädlicher seien mit Alu beschichtete
Saftpackerl.
Es braucht Unternehmer und Konsumenten mit
Verantwortung. Beide Seiten gemeinsam können etwas bewegen. Interesse an der
Umwelt, weniger Bequemlichkeit und Lust zur Veränderung sind die Zutaten für eine
gute Zukunft.
Karl Wagner
Quelle: Salzburger Nachrichten
Quelle: Salzburger Nachrichten